Nachrichten über Adelige Familien und Güter - 2/003

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Nachrichten über Adelige Familien und Güter
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In selbigem J. 1373 haben Graf Wilhelm von dem Berge und seine Ehegemahlin Anna dem Abte zu Brauweiler die Versicherung gegeben, dass das Gut zu Bürgel fortan von allen Diensten und Lasten befreit bleiben solle, gleichwie es auch zur Zeit des Winrich von Bürgel, bis jetzt davon be­freit gewesen, und möge die Abtei ganz nach ihrem Belieben damit schalten und walten, nur dieses ausgenommen, dass sie das Gut nicht verkaufe noch auftrage einem Erzbischof oder dem Stifte von Cöln, noch einem Herzog von Jülich, noch einem Grafen von Cleve oder von der Marck. Endlich verlangt der Graf, dass die Abtei dort keinen burglichen Bau aufführen, sondern nur den bisherigen Bau im Stande halten solle.

Einen burglichen Bau aufzuführen, war die Abtei ausser Stande. Es hat sich nämlich zugetragen, dass sie in Schulden gerathen. Sie schuldete, wie es heisst, über fünftausend Goldgulden. Da sind nun Abt Herman und die Kloster­herren mit sich zu Rath gegangen, und haben sie, von dieser Last sich zu befreien, kein anderes Mittel gefunden, als eines ihrer Güter zu veräussern. Nach ihrem Dafürhalten und auch nach Urtheil der Sachverständigen ist nur Bürgel dasjenige Gut, welches zum geringsten Nachtheil, ja mit Vortheil des Klosters veräussert werden kann. Sie verkaufen dasselbe im J. 1375, nicht dem Erzbischof, sondern mit dessen Bewilligung dem Ritter Gerhard von Kniprode. Der be­treffende Kaufbrief lautet, mit Weglassung dessen was ohne geschichtlichen Werth ist, also:

Vniuersis presentes litteras visuris et audituris pateat euidenter. Quod nos Hermannus Abbas, Gerardus prior totusque Conuentus Monasterii Bruwilrensis ordinis sancti Benedicti Coloniensis dioc. considerantes quod dolenter referimus, nos nostrumque monasterium ad presens quampluribus debitoribus (sic) in diuersis pecuniarum quantitatibus fore grauius obligatos nec habentes aliunde vnde es huiusmodi alienum nos dampnabiliter perurgens soluere, dictisque creditoribus satisfacere valeamus, cum consulto ac deliberato consilio indiximus ad id.. Capitulum nedum semel sed pluries, in nostro Monasterio, specialiter certis diebus ac vicibus interpellatis, in quo tandem nos Hermannus Abbas, Gerardus