Beiträge zur Genealogie der adligen Geschlechter 2 (Strange)/047

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Beiträge zur Genealogie der adligen Geschlechter (Strange)
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Erbmannlehen. — Daem von Harff heirathete im J. 1599 Elisabeth von Binsfeld. Diese und ihre künftige Schwiegertochter sind für Dreyborn zwei bedeutungsvolle Frauen: durch welche das Vermögen dieses Hauses auf einen gewissen Glanzpunkt stieg. Dieses Ehepaar, welches sich im vierten Grade verwandt war, erhielt erst am 4. August 1612 Apostolische Dispensation. Ich habe nicht gefunden, dass ihrer ehelichen Verbindung von Seiten der Kirche Schwierigkeiten gemacht worden wären. Wenn sie aber so spät noch eine Dispens nachsuchten, so erklärt sich dies wohl so. Die Eheleute blieben lange kinderlos; sie sahen diese Sterilität als eine Strafe des Himmels an, und da sie nun endlich mit einem Sohne - Johann von Harff - gesegnet wurden, so liessen sie ihren Bund von neuem weihen. Den vierten Grad betreffend, so will ich diesen durch ein Schema veranschaulichen:

Margaretha von Binsfeld - Rabolt von Plettenberg Hofmeister.
Rabolt von Plettenberg Marschall - Margaretha von Eynenberg.
Margaretha von Plettenberg - Friedrich von Eltz
Margaretha von Eltz - Daem von Harff
Daem von Harff - Elisabeth von Binsfeld

Elisabeth von Binsfeld starb im J. 1627. Da machte nun der letzte Dreyborner Schulteis[1] in einem Notizen-Heft folgende Bemerkung: „Der alte Dahm von Harff bliebe nicht lange Wittiber, sondern verheyrathete sich mit einer Persohn von bürgerlicher Condition.“ Ohne Zweifel hat der gute Mann seine Notiz aus dem Testament des Daem von Harff entnommen, worin dieser seiner Hausfrau Barbara Breil 8000 Goldgulden vermacht. Für die bürgerliche Condition der Barbara beweist dies Document aber wenig oder gar nichts, wogegen für ihre adlige Condition diesmal Prozessakten ungleich grössere


  1. Eine lange Reihe von Jahren, bis stark in die letzte Hälfte des vorigen Jahrhunderts war Hofrath Pingen Schulteis zu Dreyborn; ein grosser Jurisperitus, der sich durch eine Unmasse von Prozess-Scripturen verewigt hat, nicht blos zu Dreyborn, sondern auch anderswo. Der Herr lebte und wehte in Prozessen, und ich glaube, er erhob sich Morgens mit einem recht heitern Gesicht aus dem Bett, wenn er Abends zuvor für seine Herrschaften einen neuen Prozess ausgeklügelt hatte.