Wisch und Umgegend/46

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Wisch und Umgegend
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fossile Seeigel findet, die aus demselben Material geworden sind. In Wisch ist sogar ein Feuerstein gefunden, woran eine versteinerte Muschel sitzt. Muschel und Feuerstein sind von gleicher Farbe, gleicher Masse.

Der Mensch der Steinzeit bereitete aus dieser Steinart sich seine Werkzeuge und Waffen. Als man das Streichholz noch nicht kannte, trug der Raucher Flintstein, Stahl und Schwamm bei sich. Es kostete oft viel Mühe, erloschenes Feuer wieder anzufachen. Das Gewehr wurde früher Flinte genannt. Es hat den Namen nach dem Flintstein. „Die Herstellung dieses Steines bildete früher sogar einen blühenden Industriezweig.”

Der versteinerte Seeigel, vom Volke „Glückstein” genannt, gehört vorzugsweise der Jura an. Lebende Seeigel finden sich häufig in der Nordsee. Unten ist der Mund, ober der After. Der rundliche Körper ist mit beweglichen Stacheln besetzt. Die fossilen Seeigel sind ähnlich gebaut.

Die Donnerkeile (Belemniten) nennt man hier „Blärrersteine”. Sie sind zumeist fingerlang und kegelförmig. Oft findet man Stücke, wo die kegelförmige Höhlung an der Grundfläche noch erhalten ist. Zuweilen ist diese ausgefüllt. In der Jura findet man Donnerkeile von etwa 1 Meter Länge. Die Belemniten sind fossile Tintenfische. Der Tintenfisch kommt gegenwärtig noch in den europäischen Meeren vor. Seine Eier sind der Weintraube ähnlich und heißen Meertrauben. Der fossile Tintenfisch war dem lebenden wohl ähnlich. Der Donnerkeil diente dem Ende des Tieres als Stütze.

Die Findlinge nennt man auch eratische Blöcke. Die Steine, die bei uns gefunden werden, stammen zumeist aus Schweden. Man nennt sie daher Schwedensteine. Unsere heidnischen Vorfahren benutzten diese Steine als Opferaltäre. Schwedensteine liegen auch in der Ostsee, nahe der Küste. Die Eiszeit hat uns diese Fremdlinge gebracht.

Das Eis hat aber auch noch andere Spuren hier zurückgelassen. Im Wischler Höhenzug ist ein fossiler Seeigel gefunden, der vollständig breitgedrückt und an der Unterseite wie geschliffen erscheint. Es solches seltenes Fundstück redet doch eine Sprache! Wenn der Stein sprechen könnte, würde er uns erzählen von Eisdruck und Eisgang.

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Wir stehen am Schlusse. Gar manches Wehe ist im Laufe der Jahrhunderte über die heimatlichen Fluren dahingegangen, gar oft hat