Topographie Holstein 1841/A-H/259

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Topographie Holstein 1841
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Wallhöhe bei dem Altonaer Thore; es ist ein ansehnliches Gebäude und mit einem vollständigen astronomischen Apparate versehen.
Reich ist diese Stadt ebenfalls an öffentlichen und privaten Belustigungsörtern, an allgemeinen und geschlossenen Vereinen, Gesellschaften u. s. w. Das Stadttheater in der Dammthorstraße ist im Jahre 1827 eröffnet; es ist im Innern geschmackvoll eingerichtet, doch wird das Aeußere von Kennern getadelt; die Gesellschaft zählt vorzügliche Mitglieder, das Orchester ist gut besetzt und die Maschinerie vorzüglich. Es hat eine, im J. 1793 gestiftete, Pensionsanstalt für Kränklichkeits oder Alters wegen abgegangene Mitglieder. Das zweite Theater (Theater in der Steinstraße) ist im Jahre 1834 neu erbauet und im Innern geschmackvoll decorirt; besonders werden hier kleine Lustspiele, Operetten und besonders Vandevilles vorzüglich gut gegeben. Im Sommer sind die Vorstellungen im Freien, in Tivoli. Das Apollo-Theater auf der großen Drehbahn, wird jetzt nur von durchreisenden Künstlern zuweilen benutzt. Der Apollosaal, im Jahre 1804 erbauet, liegt in der Dammthorstraße und wird besonders zu Concerten und Maskeraden gebraucht. Die Harmonie, deren Versammlungshaus auf den großen Bleichen liegt, zweckmäßig eingerichtet ist und 1789 eröffnet ward, hat gewöhnlich etwa 300 Mitglieder. Die Erholung liegt bei dem Dragonerstall und ist ebenfalls zum geselligen Vergnügen bestimmt, im Jahre 1814 gestiftet und sehr zweckmäßig eingerichtet. Der Klubb der Freundschaft ward 1789 gestiftet und zählt etwa 200 Mitglieder. Außerdem sind in Hamburg mehrere Klubs, Casinos, Vereine u. s. w.
Pavillons, welche sehr besucht werden, sind zwei am alten Jungfernstiege (Alster- und Schweizerpavillon), am neuen Jungfernstiege die Halle an der Alster, in der Dammthorstraße (Theaterpavillon) und einer auf der Anhöhe zwischen dem Millernthore und dem Stintfange (Elbpavillon). Oeffentliche Tanzsäle giebt es eine große Menge, welche übrigens nur Versammlungsörter der hiesigen Freudenmädchen sind.
Von den öffentlichen Instituten, Gesellschaften, die zu gemeinnützigen Zwecken bestimmt sind und andern Vereinen verdienen folgende bemerkt zu werden: die Gesellschaft zur Beförderung der Künste und nützlichen Gewerbe (die patriotische Gesellschaft) ward 1765 gestiftet, und das Versammlungshaus, welches die Inschrift: emolumento publico zeigt, ist in der großen Johannisstraße. Hier ist eine über 40,000 Bände starke Bibliothek; die Gesellschaft hat zur Beförderung des Wohls der Stadt, im Laufe der Zeit sehr viel gestiftet und mehrere der nützlichen Staatsanstalten sind von ihr gegründet oder veranlaßt. Die Hamburgisch-Altonaische Bibel-Gesellschaft, 1814 errichtet. Die Gesellschaft der Freunde des vaterländischen Schul- und Erziehungswesens, seit 1805, besteht aus 70-80 Schullehrern und 416 unterstützenden Mitgliedern. Der Schulwissenschaftliche Bildungsverein, seit 1825. Die Gesellschaft zur Verbreitung der mathematischen Kenntnisse, ward schon 1690 gestiftet. Der naturwissenschaftliche Verein, 1837 gestiftet mit 104 wirklichen und 92 auswärtigen und Ehren-Mitgliedern. Der Verein für Hamburgische Geschichte, 1839 errichtet, 260 Mitglieder. Der ärztliche Verein, seit 1816. Die pharmaceutische Gesellschaft, seit 1818. Die pharmaceutische Lehranstalt und anatomisch-chirurgische Lehranstalt, seit mehreren Jahren errichtet. Die Navigationsschule. Die practische Handlungs-Academie, eine Bildungsanstalt für junge