Topographie Holstein 1841/A-H/252

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Topographie Holstein 1841
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Am 7. Octbr. 1831 brach die asiatische Cholera in Hamburg aus und störte den Verkehr von neuem, allein durch kräftige Maaßregeln und durch die Einrichtung einer Gesundheits-Commission, der 17 Special-Commissionen untergeordnet waren, ward die Verbreitung der Seuche sehr gemindert, und es starben in 15 Wochen nur 498 Menschen an dieser Krankheit.
Bis zum Jahre 1804 war Hamburg seinem ganzen Umfange nach durch Gräben und Wälle befestigt, damals aber wurden die Außenwerke und die Brustwehren des inneren Walles demolirt und 22 Bastionen in Promenaden verwandelt. Im Jahre 1813 ward die Stadt abermals in den Stand einer Festung gesetzt. Jetzt aber sind die Bastionen fast gänzlich abgetragen, der ganze Festungswall ist in schöne Anlagen verwandelt und die Stadtgräben sind zum Theil ausgefüllt.
Hamburg wird in die Alt- und Neustadt eingetheilt, und diese enthalten 5 Kirchspiele: 1. das Petri-Kirchspiel, das älteste und bis in der Mitte des 13. Jahrh. das einzige, welches größtentheils die Binnen-Alster umgiebt. Es enthält jetzt 3 Marktplätze, 2 Kirchen (incl. der Zuchthauskirche), das alte und neue Gymnasium und Johanneum, die Stadtbibliothek, das Rathhaus, die alte und neue Börse, das neue Stadttheater, das Eimbeksche Haus, das Zucht- und Werk- und Armenhaus, die Frohnerei, den alten Fleischscharren und das alte Schlachthaus, 2 Wassermühlen, verschiedene Brücken, und mehrere andere öffentliche Gebäude, Straßen und Twieten (enge Straßen). 2. Das Nicolai-Kirchspiel. Dieses war schon im 9. Jahrhunderte eine hamburgische Vorstadt ohne Kirche; es gränzt nordwestlich an das Petri-Kirchspiel und erstreckt sich südlich bis an den Binnenhafen; es ist das kleinste, aber wohlhabendste Kirchspiel und befaßt: 1 Marktplatz, 1 Kirche, das Stadthaus, die Börsenhalle, das Waisenhaus, einige Armenstiftungen, das Admiralitäts-Zeughaus, den neuen Fleischscharren, das Baumhaus am Hafen, 2 Wassermühlen und mehrere Brücken und große und kleine Straßen. 3. Das Katharinen-Kirchspiel, gränzt östlich an St. Jacobi, und südlich an das Sand- und Brookthor, wo Brücken nach der Elbinsel Großen-Grasbrook führen. Ein schiffbarer Arm der Elbe theilt dieses Kirchspiel in zwei Theile. Es enthält die reichsten und angesehensten Handlungshäuser, 1 Kirche, die Infanterie-Caserne, das Wilhelminenbad, das sogenannte Zippelhaus, sehr viele Brücken und mehrere Straßen und Twieten. 4. Das Jacobi-Kirchspiel, war anfänglich eine, von Gärtnern bewohnte, Vorstadt, und ward im 15. Jahrhunderte mit der Stadt vereinigt, gränzt nördlich an die Binnen-Alster, östlich an den Stadtwall und das Stein- und Deichthor und südlich an das Kirchspiel St. Katharinen. Zum Handel liegt es nicht sehr bequem. Es enthält 2 Marktplätze, 1 Kirche, 1 Capelle, 2 Spitäler, das Spinnhaus, den Bauhof, das Infanterie-Zeughaus, die Commandantur (ein Privathaus), das Museum für Natur und Kunst, den Convent, das neue Johanniskloster, das St. Johannis- und St. Marien-Magdalenen-Kloster, den Winserbaum, das Detentionshaus, das zweite Theater, mehrere öffentliche Gebäude und Straßen, welche letzte aber zum Theil unregelmäßig bebauet sind, nebst dunklen schmalen Twieten, engen Höfen und Gängen. - Diese 4 Kirchspiele bilden die Altstadt. - 5. Das Michaelis-Kirchspiel, ist das größte von allen, wird die Neustadt genannt, und gränzt östlich an die Kirchspiele St. Petri und St. Nicolai, südlich an die Elbe und nördlich und westlich an den Stadtwall. Obgleich die Straßen hier regelmäßig und breiter als gewöhnlich angelegt sind, so giebt es doch auch hier viele Gänge, s. g. Höfe und Sackgassen.
Hamburg hat 2 bedeutende Vorstädte: 1. Die Vorstadt St. Georg,