Handbuch der praktischen Genealogie/IX

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Handbuch der praktischen Genealogie
Inhalt
Band 2
Tafel: I • II • III • IV • V • VI • VII • VIII • IX • X • XI
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Aus dem Vorwort der ersten Auflage.

In gotis namen amen. Wenn alle ding, so geschen in der zeit, sich verrucken und verlaufen, dieweil das menschliche gedechtnus mit manch geschicht und sorgnis gehindert ist: dorumb hat des menschen synn erdacht, was do geschiet von den vorderen, daß man daz beveste mit der schritt oder mit warem gezygnisse den nachkomelingen zu irkennen. So bleibet es bey der warheit und ewiglichen ungeletztheit
Anfang einer alten Urkunde nach Bernhard Koerner
im Vorwort zum 7. Bande (1900) des Genealogischen
Handbuches bürgerlicher Familien.

      Wie man familiengeschichtliche Forschungen unternehmen soll und schließlich zu einer das gesammelte Material zusammenfassenden, lesbaren Darstellung gelangen kann, ist in neuerer Zeit wiederholt In Kürze auseinandergesetzt worden. In besonders glücklicher Weise geschah dies in der kleinen, sehr populär gehaltenen Schrift von W. L. Freiherrn von Lütgendorff-Leinburg, „Familiengeschichte, Stammbaum und Ahnenprobe. Kurzgefaßte Anleitung für Familiengeschichtsforscher“, Frankfurt a. M., Verlag von Heinrich Keller.

      Eine einigermaßen erschöpfende, die einschlagenden Fragen kritisch erörternde familiengeschichtliche Quellenkunde gab es bis jetzt nicht. Die Zahl der Familienforscher ist in den letzten Jahren sehr gestiegen, das Bedürfnis nach umfassenden Quellennachweisen und brauchbaren bibliographischen Zusammenstellungen sowie nach kritischen Orientierungen immer dringender geworden; wenn nicht alle Zeichen trügen, wird sich in Zukunft die Zahl der Familienforscher namentlich aus bürgerlichen Kreisen noch stark vermehren. Der Unterzeichnete hat daher einen Versuch gewagt, diese Lücke auszufüllen. Er hat sich bestrebt, keine für den Familienforscher irgendwie wichtige Quellenart zu übergehen; denn es ist völlig richtig, was von Schlechta-Wssehrd im Monatsblatt der K. K. Heraldischen Gesellschaft „Adler“ III, 1891, Seite 49, bemerkt: „Für den genealogischen Forscher ist die Benutzung möglichst vieler Hilfsquellen die wesentlichste Bedingung einer gediegenen Facharbeit.“ Dem Unterzeichneten lag es ganz fern, bloß für einen einzelnen Stand, z. B. etwa nur für den Adel, zu schreiben, dessen Bedürfnissen er allerdings ausführlich Rechnung getragen hat. Vielmehr will