Festschrift zur Enthüllung des Krieger-Denkmals zu Crefeld (1875)/03

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Festschrift zur Enthüllung des Krieger-Denkmals zu Crefeld (1875)
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Das Volk steht auf, der Sturm bricht los!

Unvergessen sind die glorreichen Jahre 1870/71 mit ihren Ereignissen, welche den Wunsch, der Jahrzehnte hindurch die Edelsten und Besten des deutschen Volkes beseelt hatte: „Die Wiedererrichtung des deutschen Reiches“ in ungeahnter Weise zur Erfüllung brachten. In Aller Gedächtniss lebt noch die Erinnerung an den Augenblick, wo der fränkische Nachbar, eifersüchtig auf die sich anbahnende Neugestaltung Deutschlands, in schnödester Weise uns die Fehde ankündigte und damit zu seinem eigenen Unheil veranlasste, dass alle deutschen Stämme, den inneren Zwiespalt überbrückend, sich einig um Germanias hocherhobenes Banner schaarten und freudig für Deutschlands Ehre und Ruhm zu blutigem Kampfe auszogen. Die Stunde der Gefahr hatte die entzweiten Brüder wieder vereinigt und das auf den Schlachtfeldern gemeinsam vergossene Blut verband alle Deutschen zu einem einigen, starken und mächtigen Volke.

Im Vertrauen auf den Sieg der gerechten Sache, in dem erhebenden Gefühle der in der Einigkeit liegenden Stärke, zogen Deutschlands Söhne gen Frankreich. Von Gefecht zu Gefecht, von Sieg zu Sieg, schritt Alldeutschlands Heer. Als leuchtende Beweise deutscher Standhaftigkeit, unüberwindlicher Tapferkeit und wahren Todesmuthes sind in den Blättern der Geschichte die Schlachten auf Frankreichs Gefilden verzeichnet.

Wie jubelte das deutsche Volk, wenn eine neue Siegesnachricht eintraf, wie reich waren die Zeichen der Freude an den Erfolgen der Armee, wie beeilte man sich, den Tapferen, die im fernen Lande mit ihrem Herzblut die deutsche Sache vertraten, vollgültige Beweise der Anerkennung und thatkräftiger Liebe zu zollen! Aber auch wie manche bittere Thräne floss in jenen Tagen der Freude, wenn der unerbittliche Tod ein junges, kräftiges Leben in blutiger Schlacht plötzlich dahin gerafft hatte! Fürwahr, die Opfer, welche der Krieg forderte waren gross. Wie Viele von denen, welche in frischer Lebenskraft mit heiterem Muthe in den heiligen Kampf zogen, kehrten nicht zurück wer zählt sie, alle jene Braven, welche ihr Leben aushauchten im Dienste für König und Vaterland! Auch unsere Stadt hat manchen ihrer Söhne verloren. Es starben den Heldentod: