Die Probstei in Wort und Bild/077

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Die Probstei in Wort und Bild
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Probstei in Wort und Bild.djvu
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Vermessungsregister vom Jahre 1784 war ihr Umfang damals 310 Tonnen und 77 Quadratruten, die Tonne zu 300 Quadratruten gerechnet.

Davon erhielten die Kätner 47 Tonnen, 1 Sch., 80 Quadratruten, die Hufner koppelten ein 112 Tonnen, 1 Sch., 44 Quadratruten, zu einer klösterlichen Anpflanzung von Eichen wurden ausgelegt 8 Tonnen. Es gingen also damals 168 Tonnen, 24 Quadratruten ab, die schon aufgehört hatten, Holzland zu sein, und die übrigbleibenden 142 Tonnen, 53 Quadratruten werden ihnen nun in zwei Jahren folgen, und künftig Getreide tragen; doch wird wahrscheinlich noch Land zu einer neuen Eichenanpflanzung abgenommen werden.

Am Stakendorfer Strande ist eine Fischerkate mit drei Wohnungen, deren Besitzer vormals alle Fischerei trieben. Die Kate existiert, aber die Fischerei hat aufgehört. Die Dorfschaft hat für sich noch ein Erlenbruch.

Krummbek hat seinen Namen wohl von einem kleinen Bache, der das ganze Dorf in verschlungenen Krümmungen durchfließt, sowie Höhndorf von der Höhe, auf welcher es liegt. Daß man aber Gödersdorf, welches Göhrsdorf ausgesprochen, und, wie schon oben bemerkt,in den Diplomen Godeverdestorf geschrieben wird, durch ein Dorf erklären will, welches sehr gute Pferde hatte, halte ich für grundloses Etymologisieren, dem noch dazu die Ortographie widerspricht.

Fiefbergen kann seinen Namen vielleicht von fünf das Dorf umgebenden Hügeln haben, auf denen vormals Opferaltäre oder Grabhügel waren. In der Landschaft Stapelholm ist ein Dorf gleichen Namens, von dem Bolten in seiner Beschreibung S. 41 und 219 erzählt, daß die fünf dasselbe umgebenden Berge alle Grabhügel gewesen sind, und daß in einigen derselben Urnen gefunden wurden. Die Gegend um Fiefbergen scheint ehemals sehr holzreich gewesen zu sein. Es haben sich hier mehrere Namen von Holzungen erhalten, die alle bis auf die letzte Spur vertilgt sind, auch die schon angeführte Bemerkung, daß man in mehreren Mergelgruben, wie in Moorwiesen, Eichen schichtenweise über einander gelagert fand, beweist die Existenz vormaliger großer Waldungen. Ein jetzt bebauter Platz im Dorfe führt den Namen Kuhberg, einer Sage nach deswegen, weil alles Vieh des Dorfes von der Weide des Nachts auf diesen Platz zusammengetrieben wurde, um vor den Wölfen gesichert zu sein, die in den benachbarten Waldungen hausten.

Barsbek bestand, wie im ersten Abschnitt bemerkt ist, aus mehreren kleinen Höfen, und ist überhaupt, wie es scheint, aus sehr verschiedenartigen Teilen in seine jetzige Form gebracht. Man unterscheidet noch jetzt Hoffeld und Bauernfeld, Vor-Barsbek und Ober-Barsbek, und die Ländereien einzelner Hufner haben noch die Namen vormaliger Höfe beibehalten. In keinem Dorfe der Probstei finden sich so viele Spuren wendischer Altertümer, die vielleicht noch künftig, genauer untersucht, dem Freunde vaterländischer Altertümer manche interessante Entdeckung liefern könnten. Barsbek hat einen Reichtum an Wiesen. Einige sind vom Wege aus sichtbar, und haben durch die schönen Erleneinfassungen, welche immer die Grenze der verschiedenen Besitzungen bilden, ein äußerst gefälliges Aussehen. Die Wiesen des sogenannten Salzbodens, den ich bei Wendtorf näher beschreiben werde, werden gewöhnlich früher gemäht, um dann als Weide benutzt zu werden. Hier fängt nun auf diesem Kirchspiel (denn der eigentliche Anfang ist bei Wendtorf), die große Reihe Salzenwiesen an, an welcher fast alle Dörfer der Probstei, einige mehr, andere minder, Anteil haben, und von denen ein sehr bedeutender Teil der Ueberschwemmung bei Nordostwind ausgesetzt ist. Die mancherlei hieraus entstehenden bedeutenden Nachteile, indem oft sehr viel Heu verloren ging, oft Vieh ertrank, bei den Weiden beständig Verlegenheit um frisches Wasser eintrat, und mehrere große sonst zum Pflügen taugliche Landstrecken wegen der Ueberschwemmung nicht gehörig benutzt werden konnten, veranlaßten schon wiederholt bei denkenden Landwirten die Frage: ob diese große Landstrecke - es sind gegen 4000 Tonnen - nicht durch Eindeichung der Ueberschwemmung zu entziehen wären? Im Jahre 1802 wurde eine Lokaluntersuchung von Sachverständigen aus