Die Probstei in Wort und Bild/044

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Die Probstei in Wort und Bild
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Probstei in Wort und Bild.djvu
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Gutes Bramhorst nebst Zubehör, welches jener bis dahin als Leibgedinge genossen hatte. So lange wird also auch die Burg gestanden haben. Wann und wie sie unterging, wird nicht berichtet. Die dazu gehörigen Aecker und Wiesen sind zum großen Teile wahrscheinlich an Barsbek, Krokau und Wisch gekommen.

7. Vor dem Jahre 1415 machte der Knappe Marquard Barsbeke bei der Gräfin Anna von Holstein einen Versuch, sich von ihr mit dem Dorfe Fahren belehnen zu lassen, welches sein Verwandter Godschalk Barsbeke im Jahre 1388 dem Kloster verkauft hatte. Dagegen beurkundete die Fürstin, daß sie Marquard nur unter der Bedingung mit Fahren belehnt habe, wenn das Lehnrecht ihr zustehe, und auch dann nur ,,zur treuen Hand des Klosters“. Hiernach scheint es fast, daß jener sich auf irgend eine Weise in den Besitz des Dorfes gesetzt hatte. Als daher die Priörin Tyburgis dem Grafen Hinrich bewies, daß das Kloster jenes Dorf ohne Vorbehalt der Wiedereinlösung gekauft hätte, so eignete die Gräfin selbiges dem Konvente als seinen ewigen Erbbesitz zu.

Welche Veränderungen im Anbau der Probstei von1422 bis 1586 vorgingen.

Das an Hartwich Reventlow im Jahre 1421 auf acht Jahre verpachtete Gut Holm bewohnte derselbe wider Willen des Klosters bis gegen 1440; denn vom Probsten Thomas (der nach Ostern 1426 antrat und, wie es scheint, bis um 1442 im Amte stand) berichtet das Bocholt'sche Register: „Dieser befreite mit vielen und schweren Arbeiten des Klosters Hof in Holm von einem gewissen Edelmanne, dem sein Vorweser den Hof verpachtet hatte.“ Da dieser Vorweser kein anderer als Luder Ruge ist, so folgt, daß H. Reventlow nach Verlauf der achtjährigen Pachtzeit (1429) Schwierigkeiten erhob, das Pachtstück wieder zu verlassen, bis Probst Thomas ihn mit vieler Mühe dazu bewog. Und weil das Kloster dem endlich abgetretenen Pächter im Jahre 1445 eine Entschädigung bot, so dürfte er nicht gar lange vor diesem Jahre den Hof Holm verlassen haben. Unter diesen Umständen fragt es sich, ob der Konvent während des ganzen Zeitraums von 1421 bis 1445 großen Genuß aus dem Gute gehabt hat.

Mit dem im Jahre 1421(oder 1422) erworbenen Dorfe Bendfeld belehnten Probst, Priörin und Konvent, in Gegenwart des Herzogs Adolf von Schleswig, den gewesenen Pächter von Holm, den Knappen Hartwig Reventlow im Frühjahre 1445; jedoch so, daß er vor dem Landesherrn gelobte, das Lehn (wozu auch die Dörfer Honigsee und Barkau gehörten) jeder Zeit auf Kündigung des Klosters wieder zu verlassen. Wann dieses geschah, wissen wir nicht; doch nennt Christian's 1. Konfirmation (1460) alle drei Dörfer als des Klosters Besitzungen. Da der Lehnbrief keines von H. Reventlow zu entrichtenden Pachtzinses erwähnt: so dürfen wir annehmen, daß er einen solchen auch nicht bezahlte, daß also die ganze Belehnung, vielleicht auf Anraten des Herzogs, nur deswegen geschah, entweder um H. Reventlow in Güte vom Hofe Holm zu entfernen, oder, wenn Probst Thomas dieses schon bewirkt hatte, um seine etwa gegen das Kloster wegen vorerwähnter Pachtung erhobenen Ansprüche durch jene Belehnung zu befriedigen. Es wäre sogar möglich, daß eben in dieser Absicht schon Probst Thomas ihm das beschriebene Lehen überließ und daß seine Nachfolger im Amte, Johannes Knutter und Eibe Mummendorf, nur nachträglich den H. Reventlow durch den Landesfürsten zur Ausstellung des Lehnbriefes anhalten ließen, um durch letzteren die erforderliche Sicherheit zu gewinnen, daß sie sich des Lehnsmannes dereinst wieder entledigen konnten. Jedenfalls gingen nach Vorstehendem die Einkünfte aus Bendfeld für das Kloster auf längere Zeit verloren, indem die dortigen Hufner ihre Abgaben sonder Zweifel an Hartwich Reventlow bezahlen mußten, welcher wahrscheinlich auch den dortigen, erst im 17. Jahrhunderte niedergelegten, Hof bewohnte.