Nachrichten über Adelige Familien und Güter - 2/061

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Nachrichten über Adelige Familien und Güter
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Wachendorf, und Herman Haes zu Türnich, welcher 1551 mit dem Hause Hochsteden zu Frechen, und 1555 mit Vogtsbell für sich und seine männliche Leibeserben belehnt worden. Sein Sohn Arnold Haes, 1579 belehnt, ist ohne Leibeserben zu hinterlassen, 1591 mit Tod abgegangen. Die Wittwe desselben, Agnes Ketteler zu Nesselrode, sollte vermöge Ehe­vertrags die Leibzucht aller Güter haben. Allein Herzog Johan Wilhelm betrachtete die beiden Lehen, Hochsteden und Vogtsbell, als eröffnet, und nahm dieselben in eigene Administration, bis endlich 1609 besagte Wittwe in den Genuss derselben gekommen.

Agnes Ketteler ist mit Maximilian Grafen zu Bronckhorst, Freiherrn zu Bathenberg und Stein, Herrn zu Bicht, Westberendrecht und Moerkirchen, zur zweiten Ehe geschritten, und schreiben diese Ehegatten sich Herr und Frau zu Tür­nich, Frechen und Vogtsbell. Nach dem im J. 1635 erfolgten Tode der Agnes Ketteler, machten sich die Gebrüder Marsilius und Reiner von Gelder, von wegen ihrer Mutter Catha­rina von Palant (Enkelin der Clara Haes), Hoffnung auf beide Lehen.[1] Indess hat der Lehensherr Wolfgang Wilhelm schon am 2. April 1629 den Freiherrn Johan Barthold von Wonsheim mit den Herrlichkeiten Frechen und Vogtsbell, wann die Leibzucht der Agnes Ketteler exspirirt sein werde, zu Mannlehen zu belehnen versprochen. Am 17. May 1636 wird dann Herr von Wonsheim also belehnt: dass er und nach ihm seine männliche Leibeserben, oder wenn er deren keine im Leben verlasse, seine eheliche Töchter und deren männliche Descendenten die beiden Lehen besitzen und ge­messen, hoc addito, dass auf Wiederheimfallung der Lehen seinen Erben 20000 Rthlr refundirt werden sollen. — Der Lehenträger ist als Graf von Wonsheim im J. 1646 ge­storben. Aus seiner Ehe mit Irmgard von Gellingen stammen zwei Töchter: Maria Magdalena Juliana Montana Gräfin von Wonsheim, deren Gatte Hugo Johan Franz Baron de Boulers


  1. An beide Lehen dachten überdies noch die Herren von Hoch­steden zu Niederzier, und die Herren von Rolshausen. Ignatius von Rolshausen zu Türnich überträgt die Gerechtigkeit, die er von seiner Ahnfrau Catharina von Palant (Tochter der Clara Haes) auf beide Güter hat, am 1. September 16G7 dem Herman von Hochsteden.