Nachrichten über Adelige Familien und Güter - 2/031

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Nachrichten über Adelige Familien und Güter
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St. Aposteln, die sich auf ungefähr 339 Gulden jährlichs be­liefen, den Armen zu gut gekommen zu sein. — Die Stiftung hat gewiss einen guten Fortgang gehabt, so lange Johan von Pfeill der Jüngere Kirchmeistcr oder Provisor in St. Aposteln war; ihr späteres Schicksal ist mir nicht bekannt.

X.

Unter die Fundations-Briefschaften der Herren von Pfeill sind zufällig vier Urkunden gerathen, welche den Herman Keutenbruwer Dechant zu St. Andreas in Cöln be­treffen. Derselbe ist den 22. October 1540 gestorben. In seinem Testament vermachte er, laut Urkunde von 1541, der Fraternitas sanctae Crucis in ecclesia St. Andreae eine Rente von drei Goldgulden, haftend auf einem Hause zu Neuss, zu Behuf eines feierlichen Jahrgedächtnisses. Sodann vermachte er dem Convent des Prediger-Ordens zu Cöln fünfzig Gold­gulden aus seinen Gütern, und bekennt Bruder Tilmannus von Syberch der h. Schrift Doctor und Prior im J. 1542, dass für die jährliche Rente von zwei Goldgulden in ihrer Convents-Kirche ein Jahrgedächtniss mit Vigilien, Messen und Commendationen gehalten werden solle. Ferner ver­machte er den Cell- oder Lungenbrüdern in der „Brugstraissen" binnen Neuss einen Garten vor der Overportzen, und fünftenhalben Morgen Artland auf dem Santberg bei Neuss gelegen, zu Behuf des Geleuchts in ihrer Kirche; und stellen nun die Brüder im J. 1543 den Testamentsexecutoren diesen Revers aus: „Demnach gelouen wir Pater vnd Convent dat wir vnd vnse Naekoemelingen solichen Bongardt vnd Artlandt anders nirgen dan zo behoeff des geluchtes vnd anders nyt hauen, gebruychen, keren vnd wenden vnd nyt verkouffen noch in andere hende noch andern gebruych verbrengen sullen, sonder dat geluchte damitten eriflichen vnd ewiglichen vnderhalten". Nach Jahren gehören die vier Urkunden seltsamerweise dem Johan von Pfeill in Cöln, während man doch glauben sollte, dass sich weit eher zu Neuss ein Liebhaber dafür würde gefunden haben. Da mir eine fünfte Urkunde fehlt, nämlich ein Kaufbrief, der sich jetzt vielleicht im Archiv des Freiherrn von Pfeill befindet: so kann ich mir in dieser sonderbaren Geschichte kein be­stimmtes Urtheil bilden. — Laut Benesis-Protocoll hat Johans Sohn, Gerhard von Pfeill, mit Consent seiner Mutter Catharina