Historische Beschreibung der Münsterkirche und der Heiligthums-Fahrt/093

aus GenWiki, dem genealogischen Lexikon zum Mitmachen.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
GenWiki - Digitale Bibliothek
Historische Beschreibung der Münsterkirche und der Heiligthums-Fahrt
<<<Vorherige Seite
[092]
Nächste Seite>>>
[094]
Quix Aachen-Muensterkirche.djvu
Hilfe zur Nutzung von DjVu-Dateien
Texterfassung: korrigiert
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal korrekturgelesen. Bevor dieser Text als fertig markiert werden kann, ist jedoch noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.



im 11. oder 12. Jahrhundert ihren Anfang genommen haben. Vorher sollen die Reliquien am Mittwoche nach dem Pfingstfeste jährlich in der Kirche gezeigt oder ausgestellt worden sein; welches man aus der Prozession schließen will, die jährlich von Prüm und den dortigen Gegenden am Pfingstdienstage Morgens in Aachen anzukommen pflegte, und die man die Prunßfelder nannte. Zu Beecks Zeiten war sie noch gebräuchlich [1].       Auf diese Prozession kann vielleicht folgende Inschrift, die an dem Försterhause am Aachener Walde, an der ehemaligen Landstraße auf Montjoie steht, Bezug haben.


Ave Maria Reiserin
du bis tzo aichen
eyn werdine dich
besoiet so aven ich
vredt gast vdat moisz
he haue d' aichen hast.

In den vormaligen Zeiten war das Zuströmen der Pilger, nicht nur aus den benachbarten Ländern, sondern auch aus entfernteren Reichen, vorzüglich aus Ungarn, Slavonien, Böhmen u. s. w. sehr zahlreich. Im Jahr 1440 soll es eine solche Menge Pilger gegeben haben, daß sie nicht nur die öffentlichen Plätze, Straßen und Häuser in der Umgebung der Kirche, und von wo aus man die Reliquien sehen konnte, anfüllten, sondern auch

---

  1. Beeck 1. c. pag. 180.