Historische Beschreibung der Münsterkirche und der Heiligthums-Fahrt/082

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Historische Beschreibung der Münsterkirche und der Heiligthums-Fahrt
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deutlich erhellet. Wenn ein Märtyrer hingerichtet ward, beeiferten sich die Christen, das Blut desselben in ihren Tüchern aufzufassen, und ein solches Überbleibsel war ihnen mehr werth, als Gold und Edelsteine.

      Die Reliquien der Heiligen, die Überbleibsel ihrer Körper sollen uns darum ehrwürdig sein, weil sie einst lebendige Glieder Christi, Tempel des H. Geistes waren, und einst von Christo zum ewigen Leben wieder auferweckt und verherrlicht werden [1].

      Sind uns ja die Überbleibsel verstorbener Freunde und hochgeschätzter Menschen ehrwürdig. Und wer wird es tadeln, wenn man Sachen von einem verstorbenen Freunde, deren er sich im Leben bediente, zum Andenken aufbewahrt; oder wenn Leute ein Stück Kleides oder eine andere Sache ihrer verstorbenen Eltern, oder Angehörigen aufheben, um sich beim Anblick derselben der geliebten Verstorbenen zu erinnern.

      Sollte es den ersten Gläubigen nicht auch so ergangen sein, und ihnen die Überbleibsel des Stifters, seiner Mutter, und der ersten Bekenner des christlichen Glaubens nicht so werth gewesen sein, dieselben sorgfältig aufzuheben, und sie ihren Nachkömmlingen unverletzt zu überliefern? Authentische Nachrichten über die gedachten Reliquien aus den Zeiten vor Karl d. G. sind nicht vorhanden. Was ich seit Karl d. G. aufgezeichnet fand, soll hier gegeben werden.

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  1. Conc. Trident. Sess. 25.