Geschichte der Kirchen, Pfarren, geistlichen Stiftungen und Geistlichen des Lippischen Landes 1881/285

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Geschichte der Kirchen, Pfarren, geistlichen Stiftungen und Geistlichen des Lippischen Landes 1881
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Geschichte Geistliche Lippe 1881.djvu
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des Klosters, welche anfangs in die sogenannte Consistorialkasse, über die dem Consistorium die Verfügung zustand und nach dem Landtagsbeschluß Ende der sechziger Jahre in die Generalkasse, eines Zweigs der Staatskasse flossen, wurden zu kirchlichen und Schulzwecken benutzt und bilden zur Zeit einen Theil des Zuschusses, welchen nach dem Synodalgesetz von 1877 die Landkasse jährlich zur Synodalkasse zahlt. Der Einführung der reformirten Lehre widersetzte man sich auch in Falkenhagen. Man weigerte beim Abendmahl das Brodbrechen und verlangte Hostien. Auch will der Pastor die Kinder nicht am Taufstein taufen. (Kirchenvisitationsprotokoll von den Jahren 1604—1606 in der Consistorialregistratur.) Die Leute kommen wegen der Reformation nicht zur Kirche. ibid
Die reformirte Gemeinde Falkenhagen zählt 2300 Seelen. Die jährliche Zahl der Geborenen beträgt 80, der Confirmirten 40, der Copulirten 18, der Gestorbenen 75, der Communikanten nach 5jährigem Durchschnitt 1800.
Die Kirchenbücher beginnen mit dem Jahre 1685.
Das Kirchenvermögen beläuft sich auf 1518 Mk., das der Armenkasse auf 4350 Mk.
Eins der alten Klostergebäude wird als Pfarrwohnung benutzt.
Die Pfarre, welche durch Ablösungen sehr gelitten hat, hatte nach dem ältesten Pfarranschlage aus der Mitte des vorigen Jahrhundert ein Einkommen von 400 Thlr., nach einem späteren von 680 Thlr., nach dem 1878 der Landessynode vorgelegten von 2428 Mk.
Wie oben schon gesagt, ist kein lutherischer Pastor Falkenhagens bekannt. Einzelne Mönche werden nach der Kirchen- und Reformationsordnung von 1538 das Pfarramt versehen haben. Im Corvinischen Kirchenvisitationsprotokoll von Falkenhagen heißt es : Monachi sunt, reformationem amplecti moniti. Das Kirchenvisitationsprotokoll vom Jahre 1594 nennt einen Pastor Stephanus Jacobi und berichtet, das Wetterläuten sei abgeschafft, der Pastor habe keine andere Bestallung, als was die Herrschaft gebe. (Acten der Consistorialregistratur.)

Als reformirte Prediger standen hier im Amte:

1. Vor 1626. Henrich Hunnaeus, welcher 1636( ?) nach St. Johann in Lemgo als Pastor kam, wo er 1639 starb.

2. Henrich Perizonius, Sohn des Pastors Perizonius aus Cappel, ging 1638 nach Heiligenkirchen, wo er am 2. Mai 1652 gestorben ist.

3. Simon Bradaeus ca. 1651, aus Lemgo, war vorher Pastor zu Talle, er starb 1685. „Dieser Mann muß eine Gabe,