Geschichte der Kirchen, Pfarren, geistlichen Stiftungen und Geistlichen des Lippischen Landes 1881/245

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Geschichte der Kirchen, Pfarren, geistlichen Stiftungen und Geistlichen des Lippischen Landes 1881
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1583 befahl Graf Simon VI. seinem Amtmann Johann Höcker zu Blomberg, ein Faß Wasser aus dem Heiligenborne nach Detmold zu schicken, „da er solches der Schröder'schen zu Behuf ihres beschwerlichen Mangels an Arm und Beinen zugesagt habe“. (O. Preuß Baul. Alterth. S. 50. Anm.) Das Kloster erwarb sich durch die Opfer der Wallfahrer, sowie durch den von den Bischöfen Heinrich von Meißen, Simon von Paderborn, Simon von Reval in den Jahren 1479, 1480 und 1488 ihm gegebenen vierzig- bezw. hunderttägigen Ablaß, und durch Käufe und Schenkungen viele Güter und Zehnten, wovon sich ein ums Jahr 1530 aufgestelltes Verzeichniß findet. (Lipp. Reg. IV. 3186.) Auch das Vorwerk „Schyder" gehörte an dasselbe. Die Kostbarkeiten der eingegangenen Kirche von Schieder erhielt die Klosterkirche; am 12. Febr. 1473 überläßt urkundlich Simon, Bischof von Paderborn, dem Prior und Convente des Klosters Blomberg die von ihnen aus der Kirche zu Schieder geholten Kleinodien, Kelche, Bücher und Anderes um Gottes Willen. (Lipp. Reg. III, 2450.) Derselbe gab 1483 ein Edict wegen Kleidung der Mönche und beschenkte im Jahre 1495 das Kloster mit der Kapelle zu Wilbasen. (Vgl. Wilbasen.) Puhstkuchen Beitr. S. 51.
Die Reformation muß früh in das Augustinerkloster zu Blomberg eingedrungen sein. Am 5. October 1532 zeigt Henrich Helmici, Subprior im Kloster zu Blomberg, dem Grafen Simon an, daß der größte Theil der dortigen Priester ganz „unstandhaft“ geworden und „in großer Schwerheit ihrer Conscientien“ sei, weil sie gegen Gottes Wort täglich Messe halten sollten, und auch das Klosterleben keinen Grund in der heil. Schrift habe u. s. w. Er bittet den Grafen um Gottes Willen, hierüber mit dem Pater zu sprechen, damit seiner Gnaden und ihre eigene Seele unbeschwert bleibe ec. (Lipp. Reg. IV, 3210.) Im folgenden Jahre trat schon ein großer Theil der Mönche aus dem Kloster, weßhalb der Prior, Subprior, Senior, Procurator und der ganze Convent, die die Auflösung des Klosters bevorstehn sahen, theils „zur Absteuer der aus dem Kloster weichenden Brüder, theils zum Nutzen des Klosters“, am 1. September 1533 dem Grafen Simon zur Lippe ihr Vorwerk und Uthof Schyder verkauften. (Lipp. Reg. IV, 3228.) Mit dem weiteren Vorschreiten der Reformation löste sich das Kloster allmählich ganz auf. Nachdem nur wenige Mönche mit den Kranken und Lahmen zurückgeblieben waren, verordnete Graf Berhard VIII. im October 1550, daß in der Klosterkirche, weil sich dort das