Eupen und Umgegend (1879)/240

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Eupen und Umgegend (1879)
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(1. Oktober 1794) an war Kettenis eine Mairie des Kantons Walhorn, Arrondissement Malmedy, Departement der Ourte. Im Jahre XIII. der franz. Republik wurde der Kanton Walhorn aufgelöst und Kettenis wurde dem Kanton Eupen einverleibt. In Betreff der französischen Militär-Eintheilung gehörte Kettenis zur 25. Division (Maestricht) und zum Bezirk der 17. Gensdarmerie-Legion. Durch Patent d. d. Wien den 1. April 1815, durch welches der König von Preußen von den Entschädigungsprovinzen am Rhein Besitz genommen, kam Kettenis zum Großherzogthum Niederrhein.

       [1] Im Jahre 1816 fand in Kettenis die erste Ersatzaushebung für das stehende Heer statt. In diesem Jahre war in Folge Mißwachses große Theuerung in der Provinz und erhielt Kettenis aus den Ostseeprovinzen 17 Last 3 Scheffel 1 Metze Roggen für eine Vergütung von 783 Thlr. 18 Sgr. 6 Pfg. und 1 Last 8 Scheffel für die Armen als Geschenk.

       Durch Beschluß der Kreis-Schulden-Liquidations-Kommission zu Eupen wurden im Jahre 1819 die Schulden von Kettenis einschließlich der Zinsen auf 58257 Thlr. 8 Sgr. 10 Pfg. festgesetzt, von denen in den Jahren 1821 bis 1835 17,000 Thlr. abgezahlt worden sind.

       Im November 1828 wurde die neue Straße von der Gränze bis Aachen dem Verkehr übergeben. Nach einer im Jahre 1827 begonnenen und 1829 beendeten Vermessung ergaben die steuerpflichtigen Grundstücke ein Areal von 5225 Morgen 9 Ruthen 90 Fuß mit einem Steuer-Kapital von 19,318 Thlr. 6 Sgr. 8 Pfg. Am Schlusse des Jahres 1840 betrug die Gemeindeschuld nur noch 10,415 Thlr. und Ende 1846 nur 4400 Thlr.

       [2] Kettenis war in kirchlicher Beziehung bis zum Jahre 1648, wie Hergenrath, Raeren, Eynatten, eine Filialgemeinde von Walhorn. Ein residirender Vicar stand der Kirche vor und verrichtete die vorkommenden kirchlichen Functionen. Seit wie lange ein solcher vicarius


  1. Nach der amtlichen Chronik.
  2. Von Herrn Kaplan Schmitz in Kettenis.