Eupen und Umgegend (1879)/205

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Eupen und Umgegend (1879)
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       Im Jahre 1721 am 5. Januar wurde Johann Adam Hüpsch, Sohn des vorstehend bezeichneten Joh. Theod. mit dem „Kleinen-Hause“ (Krickelhaus) belehnt. Es bestand zu jener Zeit aus Schluß, Oekonomie-Gebäuden, Garten, Baumgarten, Wassergräben, 25 Bunden 107 Ruth. Graswuchs und Ackerland. Er starb ohne Kinder zu hinterlassen und seine Wittwe geb. Kesseler wurde 1750 mit der Besitzung belehnt. Eine Schwester des Joh. Adam Hüpsch, Maria Isabella, war vermählt mit Joh. Wilhelm von Kesseler von Nydrum aus St. Vith. Deren Kinder erwarben 1780 das „Kleine-Haus“, von denen es nach dem Tode der übrigen eine Schwester erbte, welche an einen Honvlez verheirathet war. Nach dem Tode derselben erbten die Besitzung deren Kinder Joh. Nikolaus, der am 26. November 1807, M. Eleonora, die den 23. April 1809 und Joh. Wilh. Karl Adolph, welcher 1805, sämmtlich unverheirathet starben. (Letzterer ist unter dem Namen eines Baron von Hüpsch als Schriftsteller und Sammler von Naturalien, Antiquitäten und Kunstsachen bekannt. Seine Sammlungen hat er dem Großherzog von Hessen vermacht.)

       Von den Erben der M. Eleonora Honvlez kaufte Joseph von Simonis in Verviers Krickelhausen nebst Zubehör und schenkte es seinem Vetter, dem Bürgermeister von Grand Ry in Eupen, in dessen Familie es sich noch befindet.

       Die älteste Herrschaft in Lontzen — Loncins — von welcher mehr oder weniger die beiden anderen ausgegangen sind, ist unzweifelhaft „die Probstei“, welcher 1076[1] von Heinrich VI. die ehemalige deutsche Reichsherrschaft Lontzen geschenkt wurde. Jeder vom Kaiser ernannte Probst des Münsterstiftes in Aachen wurde mit der Probstei Lontzen und deren Zubehör belehnt. Später wurde die Probstei mit allen ihren Rechten und Gerechtigkeiten von den Kaisern den Markgrafen, nachherigen Herzögen von Jülich verpfändet, und, da diese Verpfändung vom Reiche nicht eingelöst worden, ging sie durch den westfälischen Friedensschluß in wirklichen Besitzstand über. Nach dem Aussterben


  1. Nach „Mayer, Aachen'sche Geschichte“ ist die Schenkung gleichzeitig mit derjenigen von Walhorn am 10. Februar 1099 erfolgt.