Die Probstei in Wort und Bild/071

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Die Probstei in Wort und Bild
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Probstei in Wort und Bild.djvu
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Matthias Albert Praetorius, aus Lüneburg, von 1803.

Joachim Michael Petersen von 1825.

Matthias Jaobsen kam 1840 als Adjunkt, und wurde 1848 Pastor. Er lehrte 40 Jahre mit ausgezeichneter Achtung und Liebe.

Ludwig Johann Christoph Chrysander, aus Rinteln, von 1881. Ich kenne nur zwei Gelegenheitsreden, welche er drucken ließ, eine Leichenpredigt auf den wohlsel. Herrn Geheimrat Blome von Salzau und seine Reden bei der Hinrichtung des Wulf Jürgensen.

Johann Georg Schmidt ging 1808 nach Schönberg ab.

Johann August Mau, aus Altenkrempe, vorher seit dem ersten Sonntag n. Trin. 1804 Pastor zu Hollingstedt im Amte Gottorf, schrieb bei Gelegenheit einer Ruhrepidemie im Sommer 1811 eine Predigt: Wie wandle ich als Christ zur Zeit der Not? Kiel, gedruckt in der Schulbuchdruckerei.

Überschwemmungen.

Das Ufer der Probstei ist durch seine Lage Ueberschwemmungen ausgesetzt und hat auch deren mehrere erfahren. Nur von einer haben wir kurze und unvollständige historische Zeugnisse; aber desto mehr Sagen über den Untergang der Heide, welche man bald schlechtweg Heide, bald Kolberger Heide nennt. Was den letzteren Namen betrifft: so scheint er auf der Meyer'schen Karte vom Norderteil Wagriens von 1649, besonders, wenn man das etwas entfernter stehende Wort Reide damit verbinden und durch Rhede deuten darf, nicht Land am Gestade der Ostsee, sondern den Strich der Ostsee vom Ufer der Probstei an bis an die Küste von Oldenburg zu bedeuten. Doch kann immer ein Teil dieser Küste besonders den Namen Kolberger Heide geführt haben, welches nicht unwahrscheinlich ist, da sich der Name Kolberger Hof noch auf den Dorfsfeldern von Barsbek erhalten hat.

Historisch gewiß ist, daß 1625 den 10. Februar hier eine große Ueberschwemmung gewesen ist. Auf dem Bande des ältesten hiesigen Kirchenbuchs steht kurz die Nachricht verzeichnet: Im Jahre 1625 bei der großen Wasserflut ist die Heide untergegangen; dasselbe habe ich wiederholt in alten Bibeln und Hauspostillen verzeichnet gefunden. Lackmann berichtet:Von dem den 10. Februar aus dem Nordosten erregten grausamen Winde wurden an der Ostsee, sonderlich aber in der Probstei zu Schönberg, viele Leute ertränket; und Martin Krey in seinen Antiquitäten von demselben Tage: In maris Baltici ripa homines permultos aquae vis absumsit, praesertim in parochiae terris circa Schönerbergam.

Von dieser Flut existieren hier eine Menge Volkssagen, welche teils eine sonderbare Aehnlichkeit mit denen haben, welche man von Nordstrand erzählt, teils so offenbar die damals herrschenden abergläubischen Vorstellungen von göttlichen Strafgerichten zur Quelle haben, daß sie für die Geschichte ganz ohne Wert sind. Höchstwahrscheinlich wurde damals eine sehr bedeutende Strecke des Ufers der Probstei abgerissen und mit demselben ein Dorf auf der Heide, wie auch das adlige Gut, welches daselbst belegen war. Ich bin der Meinung, daß dieses Gut, welches die Sage Verwellenhof nennt, dasselbe gewesen sei, welches bei Dankwerth Butzholm heißt, da zwei Koppeln des Schönberger Feldes, welche nahebei einander liegen, die eine Verwellenberg, die andere Holmerhofskoppel genannt werden, und auf der ersteren noch Spuren alter Gebäude zu finden sind. Längst der ganzen Küste sind bei niedrigem Wasser weit hinaus in der Ostsee eine Menge Ziegelsteine, Dachpfannen, ja Steinpflaster und Stümpfe von Bäumen bemerkbar; auch soll der größte Teil der am Laboer Strande liegenden Wiesen sich damals dort angesetzt haben. Als