Die Grundherrschaft in Nordwestdeutschland/337

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Die Grundherrschaft in Nordwestdeutschland
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aus den ersten Jahren des 14, Jahrhunderts spricht ausdrücklich von der iiydksnäeii me^ßMsolien ^Vßi-«! und wenige Jahre später sehen wir den Meier im Besitz einer weiteren wichtigen Rechtswirkung der Gemere. Er hatte das Recht, auch dritten gegenüber das Gut im Prozeß zu vertretend Es ist also wohl zweifellos, daß seine Nutzung nach einigem Schwanken auch im Recht Anerkennung gefunden, daß die Gewere kraft Meierrechts dieselbe Bedeutung wie die Eigentums-, Lehns- oder Erbzinsgewere erlangt hatte.

Das Meierverhältnis endigte ursprünglich bei bestimmter Pachtperiode mit Ablauf derselben^ oder schon vorher, wenn der Meier den Zins nicht zahlte ^, oder, wenn einer der beiden Kontrahenten während laufender Meierzeit starb-', oder endlich, wenn infolge irgend eines Ereignisses, z. B, eines Verkaufes, das Recht des Grundherrn am Gut erlosch ^. Das Meierverhältnis auf unbestimmte Zeit


1 Vgl. Kalenb. Urkundenbuch, Abt. 9 Wunstorf), Nr. 58 (a. 1308). Die Meier dürfen keine Stücke des Gutes versetzen oder verpfänden, noeli i>«nell«^ßs viz utd er«r iiebdenclßn mß^Fß^elißii v«rs latlien. — Ähnlich Kalenb. Urkunden- buch, Abt. IX, Nr. 41 (a. 1290), Ein Bürger erhält eine ivorä zu Meierrecht. Nach Ablesung des Briefes antwortete der Amtmann der Äbtissin das Gut ihm in seine vsere und ließ ihm Friede daran wirken nach Ausweisung des Briefes und anders nicht.

2 Vgl. Kalenb. Urkundenbuch, Abt. 9 (Wunstorf), Nr. 61 (a. 1308). 8eu- tsnciamu» etiam, c^unä zi iäsm Zeebebnäo (der Meier) bona villieationiz prs- äiets alieudi invßnsrit abztlaetÄ,, Huoä !p8Ä potszt eoraiu iiiäiee eoinpßtsnti impeter« «to. — Vgl. im Gegensatz dazu Westfäl. Urkundenbuch II, Nr. 78 (a. 1191), wo der Villitus nur mit Hilfe des Herrn den Prozeß führen kann. — Vgl. auch Schröder, RechtZgeschichte, S. 686.

3 Vgl. Urkundenbuch der Stadt u. des Stifts Hameln 1887, Nr. 85 (a. 1280), Nr. 134 (ll. 1300). — Scheidt, Vom Adel 1754 Hlantiz»», S. 485 (a. 1339), — Westfäl, Utkundenbuch IV, Nr. 121 (a. 1228-54). — Strube, vß im« villiearum, S. 44 (a. 1324). — Bremisches Urkundenbuch II, Nr. 603 (a. 1349),

^ Vgl. Wigand, Paderborn und Korvey 1832 II, S. 185 (a. 1295), 260 (a. 1329), 264 (a. 1455). — «oä. äipi. H^nlialt, sä. v. Heinemann II, Nr. 315 (»,. 1266). — Urkundenbuch des Stifts und der Stadt Hameln 1887, Nr. 21 (a, 1237). — Westfäl. Urlundenbuch IV, Nr, 1358 (a. 1274). — Gesenius, Meierrecht I, S, 409, Herzog Heinrichs Privileg für Braunschweig a, 1453. 5ät an vere, äat 8iok äß ^Iß^ßer unreäßlillßn keläe uncl niedt en äeäs, äat Zedoerlielc

" Vgl. Sächsisches Landrecht II, Art, 59 § 2. Die Stelle lautet nach der Quedlinburger Handfchrift, 8tirtt ä« tin8man, äi« keriß trit in 8iu erb« au äis Ltat unäs Filt also ^sn« 8«1äe. Vgl. dazu die Glossenstelle in der homeyerschen Ausgabe des 88p. I, S. 288. — Sächsisches Landrecht III, Art. 77, auch II, Art. 53. -f- Wittich, Entstehuna des Meierrechts in Zeitschrift für Social- und Wirtschaftsgeschichte II, S. 21 ff. — Planck, Das deutsche Gerichtsverfahren im Mittelalter 1879 Iv, S. 586 u. 587. Auch bei jedem anderen Ereignis, welches das Recht des Eigentümers am Gut beendigte, erlosch das Recht des Meiers, z. N. bei Verkauf des Gutes :c. Vgl. Planck a. a. O. — Vgl. Oelrichs, Vollständige Sammlung bremischer Gesetzbücher 1771, S. 155 (»,. 1375-1878). — Wigand: Paderborn und Korvey II, S. 268 (15. Jahrhundert) wsi-t onk äat bßinßi^ßrt >vßrßn »II nilßr SM clsil, v»,n cle In86 zcüßAß, äs clß zolcis ins vort latßn ßr <IZ,r ut vor <1ß z>g,elit dß zs dar »,t?