Die Doerriens/007

aus GenWiki, dem genealogischen Lexikon zum Mitmachen.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
GenWiki - Digitale Bibliothek
Die Doerriens
Inhalt
<<<Vorherige Seite
[Vorwort 2]
Nächste Seite>>>
[008]
Die Doerriens.djvu
Hilfe zur Nutzung von DjVu-Dateien
Texterfassung: unkorrigiert
Dieser Text wurde noch nicht korrekturgelesen und kann somit Fehler enthalten.



I. Stammheimat, Namen und Wappen der Familie.

      An den alten Familientraditionen ist meistens ein gut Teil Wahrheit, doch ist es immer ratsam, sie mit Vorsicht zu genießen und Kritik an ihnen zu üben. Herr George F. Meyer in Elizabeth, New Jersey, dessen Mutter eine Dorrien war, schrieb 1901: „In unserer sehr ausführlichen und, wie ich glaube, genauen Genealogie heißt es, daß die Dorriens von Frankreich kamen, daß sie kurz nach der grausamen „Bartholomaeus-Nacht“ anno 1572 sich nach Belgien und von dort nach Deutschland flüchteten, woselbst sie sich in der alten Stadt Hildesheim niederließen. Unser Stammbaum sagt ferner, daß diese Dorriens von Adel waren, sie machten jedoch davon in Deutschland keinen Gebrauch“. Dieser Überlieferung steht entgegen, daß der älteste Stammhalter der Familie in Hildesheim, Jacob Dörrien bereits 1569 in Hildesheim vorkommt, daß sein Vater Hermann schon 1557, also längst vor der Bartholomaeusnacht Ratsherr in Alfeld an der Leine war, und daß schließlich fast alle Hugenottenfamilien, selbst wenn sie in weit geringere Stellungen zu treten wegen ihrer Armut gezwungen waren, sich ihres französischen Adelsprädicats in Deutschland weiter bedient haben.

      Eine andere Lesart über die Herkunft der Familie findet sich in dem Adelsdiplom der schleswig-holsteinischen Linie vom 15. April 1776 für den Leutnant Johann Dorrien. Danach soll einer der Vorfahren nach Reisen in entfernten Ländern aus England nach Hildesheim gekommen sein: „ …. Was maßen er von dem alten guten Geschlecht Dorrien, welches in Engelland jederzeit vor adelich anerkannt und gehalten worden, abstamme, dessen Voreltern nach vielen in entfernte Länder vorgenommenen Reysen, sich nachher in Teuschland ansessig gemacht haben ….“ Die Familientradition nennt diesen Ahnherrn Jacob Dörrien, den Vater des Hildesheimer Bürgermeisters Hans Dörrien. Diese Tatsache ist ebenfalls unrichtig, da Jacob Dörrien nachgewiesenermaßen aus Alfeld stammte; es ist zwar nicht ausgeschlossen, daß auch er, wie sein Sohn Hans Dörrien und viele seiner Nachkommen, weite Reisen vielleicht auch nach England gemacht hat, doch ist England nicht als seine Heimat anzusehen, vielmehr kam erst eine Linie der