Preußen/Landeseinteilung nach Krug

aus GenWiki, dem genealogischen Lexikon zum Mitmachen.
Zur Navigation springen Zur Suche springen

1525-1618

In der ältesten Zeit wurde das Land, das später ausschließlich den Namen Preußen erhielt und das eine Fläche von 653 1/2 qMeilen in sich fasste, in dre Hauptprovinzen Samland, Natangen und Oberland eingeteilt und in dem Zeitraum von 1525 bis 1618 erhielt das Land die Einteilung in sogenannte Hauptämter, denen man die Grenzen der früheren Komtureien und Vogteien ließ, denen man aber einen Ritter und einen Hauptmann vorsetzte.

Die Hauptprovonz Samland, mit seinem Flächeninhalt von 277,38 qMeilen, zerfiel in zwei Hauptteile, nämlich Deutsch Samland und Littauisch Samland; ersteres erhielt 6 Hauptämter: Schaken, Fischhausen, Neuhausen, Lapiau, Tapiau und Taplacken und das Litthauische Samland war in die Hauptämter Insterburg, Ragnit, Tilsit und Memel eingeteilt.

Die Hauptprovinz Natangen, in seiner Ausdehnung von 223,38 qMeilen, zerfiel in zwei Hauptteile, nämlich Deutsch und Polnisch Natangen, wovon das erste die 6 Hauptämter Brandenburg, Balga, Preußisch Eilau, Bartenstein, Rastenburg, Barten und das Erbhauptamt Gerdauen enthielt; das Polnische Natangen wurde in die sieben Hauptämter Angerburg, Lötzen, Geheften, Rhein, Oletzko, Lyk, Johannesburg und das Erbamt Neuhof eingeteilt.

Die Oberland mit 152,33 qMeilen zerfiel ebenfalls in Deutsch und Polnisch Oberland; ersteres enthielt die 6 Hauptämter [Hauptamt Preußisch Holland|Holland]], Liebstadt, Mohrungen, Preußisch Mark, Marienwerder, Riesenburg und die zwei Erbämter Preußisch Schönberg und Deutsch Eilau und das Polnische Oberland enthielt die Hauptämter Osterode, Hohenstein, Ortelsburg, Neidenburg, Soldau und das Erbhauptamt Gilgenburg.

1723

Als im Jahre 1723 die beiden höchsten Verwaltungsbehörden für die Provinz (damals Kriegs- und Domänenkammer genannt), eine in Königsberg und die zweite in Gumbinnen, jedoch beide unter einem gemeinschaftlichen Präsidenten, eingerichtet wurden, teilte man das ganze Land in zwei Hauptteile, damals Kammerdepartements genannt, nämlich in das Ostpreußische und das Litthauische, und ein jedes wieder in verschiedene Kreise, deren spezielle Verwaltung den darin befindlichen Domänenpächtern (Beamten) und den Land- und Steuerräthen übertragen wurde, wovon die Kreise den Namen landräthliche Kreise erhielten; ihre Ausdehnung war aber sehr verschieden.

Die alte Einteilung des Landes wurde nur in Hinsicht auf die Haupt- und Erbämter bei dieser neuen Verteilung beibehalten; das Oberland wurde dem sogenannten Ostpreußischen oder Königsbertger Department ganz; von Samland und Natangen aber die Deutscehn Hauptämter diesem und die Litthauischen und Polnischen Hauptämter dem Gumbinnischen oder Litthauischen Departmant beigelegt.


Kriegs- und Domänenkammer Königsberg

Der Kriegs- und Domänenkammer Königsberg wurden zur Verwaltung übergeben:

1.) Das ganze ehemalige Deutsch Samland.

  • Aus den 3 Hauptämtern desselben:
Schaken, Fischhausen, Neuhausen wurde ein landräthlicher Kreis gebildet, welcher den Namen Kreis Schaken und einen Flächeninhalt von 51,96 geogr qMeilen erhielt.
  • aus den übrigen 3 Hauptämter dieses Landes:
Lapiau, Tapiau und Taplacken wurden der Kreis Tapiau gebildet, welcher nun eine Bodenfläche von 49,75 qMeilen erhielt.

2.) Das ganze ehemalige Deutsch Natangen

  • Aus den drei Hauptämtern desselben:
Brandenburg, Balga, Preußisch Eilau wurde der Brandenburgische Kreis mit einem Flächeninhalt von 55,16 qMeilen.
  • Aus den Hauptämtern:
Bartenstein, Rastenburg, Barten und das Erbhauptamt Gerdauen wurde der Kreis Rastenburg gebildet, der 43,21 qMeilen enthielt.

3.) Das ganze Oberland, das nun in 3 landräthliche Kreise geteilt wurde:

  • Aus den Hauptämtern:
[Hauptamt Preußisch Holland|Holland]], Liebstadt, Mohrungen, Osterode, Hohenstein und dem Erbamt Deutsch Eilau wurde der Kreis Mohrungen gebildet und erhielt dadurch einen Flächenraum von 45,95 qMeilen.
  • Aus den Hauptämtern:
Ortelsburg, Neidenburg, Soldau und dem Erbhauptamt Gilgenburg wurde der Kreis Neidenburg mit 65,72 qMeilen Flächeninhalt.
  • Aus den Hauptämtern:
Riesenburg, Marienwerder, Preußisch Mark und

dem Erbamt Preußisch Schönberg wurde der Kreis Marienwerder mit 40,66 qMeilen Flächeninhalt.

Quelle: Krug, D. Leopold, "Preußische Monarchie, topographisch, statistisch und wirtschaftlich dargestellt. Nach amtlichen Quellen." Berlin 1833, S. 4