Herrschaft Rheda

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Herrschaft Rheda: Grundherrschaft, Erben und Kotten, Eigenhörige (Auffahrten, Verdinge, Sterbfälle, Wechselbücher, Freibriefe), Pachtregister, Hand- u. Spanndienste; Kontributionen, Einküfte, Land und Leute, Archive, Quellen, Bibliografie...


Hierarchie: Regional > Historisches Territorium > Heiliges Römisches Reich Deutscher Nation > Niederrheinisch-Westfälischer Reichskreis > Herrschaft Rheda

Schloß Rheda (vor 1837), Kupferstich (Fr.Wlh. v. Schorlemer, Herle 1837/40). Rechts Torturm mit Doppelkapelle, davon links Torhalle, Gallerieflügel, mittig Haupttrakt, links Wohnturm

Lage 19. Jhdt.

Herrschaft Rheda mit Lette u. Kloster Clarholz aus dem "Theatrum orbis terrarum, sive, Atlas novus" von Willem Janszoon und Joan Blaeu, erstellt 1645/1662.

Einleitung

Die um Rheda südwestlich von Bielefeld gebildete Herrschaft der Edelherren von Rheda kam nach 1190 im Erbgang von den um 1170 erscheinenden Herren von Rheda, welche das Freigericht bei Rheda und die Vogtei über die Klöster Freckenhorst und Liesborn hatten, an Bernhard II. zur Lippe.

Nach dem Tod Bernhards zur Lippe 1364 gelangte Rheda 1365 über die Erbtochter an seinen Schwiegersohn Graf Otto von Tecklenburg. Durch Heirat Everwins III. von Bentheim (1562) kam die Herrschaft Rheda, wie die Grafschaft Tecklenburg 1557, an die Grafen von Bentheim. 1565 gewannen die Grafen nach langem Grenzstreit die Herrschaft über das vorher fürstbischöflich-osnabrückische Gütersloh.

In der Landesteilung von 1606 entstand die Linie Bentheim-Tecklenburg, der nach dem Verlust Tecklenburgs 1707 neben Rheda die 1618 von einer ausgestorbenen Linie ererbte Grafschaft Limburg blieb. Am Ende des 18. Jahrhunderts gehörte Rheda. mit einem Gebiet von 3 Quadratmeilen zu den nicht eingekreisten Reichsteilen des Heiligen Römischen Reiches.

1808 erfolgte die Mediatisierung durch das Großherzogtum Berg. Bis 1918 bildeten Rheda und Limburg Standesherrschaften dieser 1817 in den preußischen Fürstenstand erhobenen Linie.

Verkehrswege 1779

Im Siebenjährigen Krieg (1756–1763), bei Kämpfen mit Preußen und Kurhannover einerseits, sowie Österreich, Frankreich und Russland andererseits kam es in Westfalen [[Siebenjähriger Krieg im Vest (1756-1763)] z.B. im Vest Recklinghausen]| zu Truppendurchzügen und damit auch zu erheblichen Kriegsschäden.

Hauptstraßen und Landwege 1779

  1. Eine Hauptstraße gehet bey der Stadt Rheda vorbey nach Rittberg und Paderborn.
  2. Eine Hauptstraße gehet über die Tig-Brücke Neuemühle nach Gütersloh und Bielefeld.
  3. Eine Hauptstraße gehet über die Hattinghauser Mühle nach Marienfeld und Harsewinkel

Flüsse u. darüber gehende Brücken 1779

  1. Bey Rheda ist eine Brücke über die Ems.
  2. Bey der neuen Mühle ist die Tig-Brücke über die Ems.
  3. Bey der Huttinghauser Mühle ist eine Brücke über die Ems.

Lagerbuch der Herrschaft Rheda

1769: Hausstatistik nach Hofgrößen, Pferdezahlen

  • Anmerkung zur Tabelle:
    • 1) = Freye Häuser
    • 2) = Schatzbare Häuser
    • 3) = Summe der Häuser nach der Reduktion
    • 4) = Darinnen befinden sich
    • 5) = Monatliche Schatzung
Städte u.
Kirchspiele
Bauerschaften
Besitzer 1)
Kloster
Adel
freye Häuser
2)
Meyer
2)
Erben
2)
½ Erben
2)
Erbkötter
2)
Markenkötter
2)
Brinksitzer
3)
Reducirt in
Vollerben
4)
Vorspann-
pferde,
Stück
4)
Stallung
f. Pferde
Stück
5)
Rtlr
5)
fl.
5)
Pf.
Clarholz Kirchspiel Herrschaft
Rheda
3 4 12 17 10 33 59 345 11/16 117 282 81 14 6
Gütersloh Kirchspiel Herrschaft
Rheda
. 6 27 344 130 56 191 249 11/16 . . 213 16 5
Herzebrock Kirchspiel Herrschaft
Rheda
1 7 5 51 20 39 87 52 9/16 167 398 107 8 9
Lette Kirchspiel Herrschaft
Rheda
. . 6 26 . 11 37 21 1/16 55 120 38 7 9
Rheda Stadt Herrschaft
Rheda
. . . 220 . . . 110 12 144 50 . .
Rheda Kirchspiel Herrschaft
Rheda
1 4 1 8 6 8 9 12 11/16 40 99 30 3 6
. Summa Herrschaft
Rheda
5 21 51 666 166 147 383 481 1/16 391 1.043 521 8 11

Landesherren

Archiv

Literatur

  • Eickhoff, H., Der Kreis Wiedenbrück in Vergangenheit und Gegenwart, 1921
  • Richter, H., Chronik der Stadt Gütersloh, 1933.

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