Aurich (Ostfriesland)

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Hierarchie

Regional > Bundesrepublik Deutschland > Niedersachsen > Landkreis Aurich > Aurich (Ostfriesland)


Lokalisierung von Aurich innerhalb des Landkreises Aurich

Name

  • [1] Aurec, Awerkera und Aurikera (nach 1276); Affrica (1289), Aurike (1392), Awreke (1400), Awerk (1401), Aurwerk (1402), Aurike-hove (1402), Aurikeshove (1409), Aurig (1496), Aurika (lat., 1419).

Landschaftslage

Aurich liegt auf der ostfriesischen Geestplatte in 5—9 m Höhe in einer diluvialen Rinne auf sandig-anmoorigem Boden. In der nahen Umgebung große Hochmoore.

Ortsursprung

Gründung der Pfarrkirche zu St. Lamberti um 1150, an sie schloß sich eine Marktsiedlung an.

Stadtgründung

Zwischen 1270 und 1345 wurde die Auricher Kirche in friesischen Rechtsquelle als "Aurechhove" be¬zeichnet, die nach Aurich benannte Auricher Geestlande als "Awerkera gaste londe". Das nach Aurich benannte Auricher Land wird in lateinischen Urkunden von 1289 als Affrica bezeichnet. Der Marktflecken Aurich wurde 1491 vom Landesherrn gelegentlich neben Emden und Aurich als Stadt bezeichnet. Aurich erhielt die erste städt. Ordnung 1539 durch den Grafen Enno II. von Ostfriesland.

Stadtsiedlung

Bauliche Entwicklung

Die an die Kirchengründung von St. Lam¬berti angeschlossene ursprüngliche Marktsied¬lung ist nicht mehr erkennbar, da der Brand in der sächsischen Fehde 1514, nach dem eine Neuanlage des Ortes erfolgte, alle Spuren verwischt hat. Zu der Marktsiedlung um die Kirche herum kam um 1380 die ihr westlich vorgelagerte Burg der tom Brook an der Stelle des späteren "Piqueurhofes", zerstört 1430. Sie wurde 1447 durch den in unmit¬telbarer Nähe angelegten größeren Burgbau Ulrich Cirksenas, des späteren 1. Reichsgrafen von Ost¬friesland, ersetzt. Der Ort, schon seit Ulrichs Zeiten bevorzugte Nebenresidenz, wurde seit 1561 Hauptresidenz. Die planmäßige Neuanlage nach 1514 verlegte den rechteckigen Marktplatz von 150 m Länge und 50 m Breite vom Schloß an die Norsost-Ecke des Fleckens. 5 Straßen, davon 4 Zugänge zu den ehemaligen Toren, Nordertor (abgebrochen 1788), Ostertor (erbaut 1529, abgebrochen 1806), Hadewigs- oder Leytor (abgebrochen im 18. Jhdt.), münden auf den Markt. Durch die Gründung der Neustadt im 16. Jhdt. wurde der Markt zum Mittelpunkt des nun gitterförmig an¬ gelegten Ortes. Der Ort wurde 1429 durch den Häuptling Fokko Ukena befestigt. Nach dem Wiederaufbau wurde 1529 durch Enno II. eine neue Befestigung mit Wall und 2 Gräben angelegt, die die spätere innere Stadt mit der ihr vorgelagerten landesherrlichen Burg, dem späte¬ren Residenzschlosse, umfaßte, um 1950 Promenaden.

Seit dem 17. Jhdt. ist der Stadt eine kleine Siedlung als West-Vorstadt vorgelagert, die bis ins 18. Jhdt. hinein eine Art Landgemeinde auf städtischem Gebiet bildete. Etwa von 1800 an sind über den alten Stadtkern hinaus nach allen Seiten neue Stadt¬viertel als Gartensiedlung angewachsen.

Gebaüde

Das 1447 erbaute Schloß wurde nach einem Brand von 1568 innerhalb der nächsten 10 Jahre z. T. neu aufgeführt, z. T. erweitert. 1811 wurde ein Flügel, 1852 das ganze Gebäude abgebrochen und an seiner Stelle ein neues Regierungs¬gebäude errichtet. Von den einst dem Schlosse vorgelagerten Gebäuden ist als einziges die 1731 und 1732 erbaute neue Kanzlei erhalten, zeit¬weise als Kaserne, um 1950 als Behördenhaus be¬nutzt. Das vermutlich aus der Zeit um 1300 stammende Kirchengebäude zu St. Lamberti wurde 1498 und 1499 durch einen Parallelanbau fast auf den doppelten Umfang vergrößert, die¬ser Neubau wurde 1509 geweiht. Die Kirche ent¬hielt seit 1588 die Familiengruft des regierenden Hauses, die 1648 erweitert wurde.

1835 wurde an Stelle dieser Kirche die jetzige Stadtkirche erbaut. Für die auch von dieser zunächst noch aufgenommenen Särge des Fürstenhauses wurde 1878 auf dem Friedhofe ein Mausoleum errichtet. Der freistehende Glockenturm der alten Lambertikirche, 1662 zu seiner späteren Form aus¬gebaut, ist 1950 erhalten, Spitze 1717 erneuert. Niko¬lauskapelle des Gasthauses (Armenhaus) an der Hafenstraße erbaut 15. Jh., Neubau des Gast¬hauses 1632. Hauptwache erbaut 1792, abge¬brannt 1811, abgerissen 1861, darin Garnison¬kirche 1729—44, für reformierten Gottesdienst 1744-1811. Reformierte Kirche 1811—14. Katholische Kirche 1849, Er¬weiterung und Turmbau 1903. Methodisten¬kirche 1878. Neuapostolische Kirche. Erstes Rathaus in der Burgstraße, ab 1612 an der Südostecke des Marktes. Im Süden der Stadt Carolinenburg mit großen Gärten 1708—34 erbaut. Staats¬archiv 1889. [2]

Brände

Brände 1514 (danach Neubau des Ortes), 1561 (fast alle Häuser der Burgstraße).

Zerstörungen

  • Im 2. Weltkrieg zerstört 47 Wohn- und Wirtschaftsgebäude, Baureste niedergerissen.
    • Fläche der Zerstörung 18800 qm = 0,81% der Gesamtstadtfläche, 9% der Wohnfläche.

Bevölkerung

Ältere Einwohnerzahlen

  • 1593 etwa 350 selbständige Familienhäup¬ter. 1780: 1.936 Einwohner (E.), 1787: 1.912 E.

Seuchen

Pest 1550 (im Ksp. über 1000), 1597, 1623 (800), 1637 (181), 1665 (186).

Bevölkerungsverzeichnisse

Berühmte Personen

  • Enno Rud. Brenneysen, Kanzler und Ge¬schichtschreiber, * Esens 1669, seit 1697 in Aurich, t Aurich 1734.
  • Tilemann Dothias Wiarda, Landsyn¬dikus und Geschichtschreiber, * Emden 1746, seit etwa 1750 in Aurich, t Aurich 1826.
  • Rudolf v. Jhering, Professor der Rechte, * Aurich 1818, t Göttingen 1892.
  • Theodor von Ererichs, Professor der Medi¬zin, * Airich 1819, t Berlin 1885.
  • Rudolf Eucken, Philosoph u. Nobelpreisträger, * Aurich 1846, t Jena 1926.
  • Heinrich Reimers, Pastor und Geschichts¬schreiber * Aurich 1879, t Aurich 1942.

Jüngere Einwohnerzahlen

  • 1808: 2.310 Einwohner (E.), 1824: 3.405 E., 1830: 3.530 E.,

1833: 3.298 E., 1861: 4.712 E., 1867: 4.959 E., 1871: 4.322 E., 1880: 5.390 E., 1890: 5.638 E., 1900: 6.013 E., 1910: 6.297 E., 1925: 6.068 E., 1938: 6.852 E. (3.169 m., 3.683 w.), 1946:10.944 E. 1950: 12.016 E. (5.436 m., 6.580 w., davon 2.910 Flüchtlinge, 762 Evakuierte, 71 Ausländer), 1951: 11555 Einwohner.

Wappen

Wappen Aurich Kreis Aurich Niedersachsen.png

Allgemeine Information

Politische Einteilung

Zu Aurich gehören die folgenden Ortsteile:

Aurich | Brockzetel | Diedrichsfeld | Egels | Extum | Georgsfeld | Haxtum | Kirchdorf | Langefeld | Middels | Pfalzdorf | Plaggenburg | Popens | Rahe | Sandhorst | Schirum | Spekendorf | Tannenhausen | Walle | Wallinghausen | Wiesens

Kirchliche Einteilung/Zugehörigkeit

Evangelische Kirchen

Katholische Kirchen

Geschichte

Genealogische und historische Gesellschaften

Genealogische Gesellschaften

Historische Gesellschaften

Genealogische und historische Quellen

Genealogische Quellen

Historische Quellen

Adressbücher

siehe Kategorie:Adressbuch für Aurich (Ostfriesland)

Bibliografie

Genealogische Bibliografie

Archive und Bibliotheken

Archive

Bibliotheken

Fußnoten

  1. Quelle: Keyser, Erich (Hrsg.): Niedersächsisches Städtebuch (1952)
  2. Literatur: K. Anklam, Die Lambertikirche in A. (1928).

Weblinks

Offizielle Webseiten

www.aurich.de

Genealogische Webseiten

Weitere Webseiten

Wikipedia

Zufallsfunde

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Die Datenbank FOKO sammelte und ermöglichte Forscherkontakte. Seit Frühjahr 2018 ist der direkte Zugriff durch automatisierte Abfrage nicht mehr möglich.


Wappen des Landkreises Aurich Städte, Gemeinden und Samtgemeinden im Landkreis Aurich (Niedersachsen)
Städte: Aurich | Norden | Norderney
Gemeinden: Baltrum | Dornum | Großefehn | Großheide | Hinte | Ihlow | Juist | Krummhörn | Südbrookmerland | Wiesmoor
Samtgemeinden: Brookmerland | Hage
Gemeindefreies Gebiet: Memmert



Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis

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