Sankt Arnold/Max Clemens Kanal

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Max Clemenskanal von 1910
Der Kanal auf einer Karte von 1842

Der Max-Clemens-Kanal (oder Max-Klemens-Kanal) ist ein unvollendet gebliebener Schifffahrtskanal zwischen Münster und den Niederlanden. Unter dem Fürstbischof von Münster, Clemens August von Wittelsbach, wurde am 9. Mai 1724 in Münster-Kinderhaus der Bau begonnen. Unter der Leitung des friesischen Wasserbauingenieurs Georg Michael Meetsma entstand bis 1730 ein etwa 30 km langes Teilstück des Kanals vom Neubrückentor in Münster bis zum Frischhofsbach in Neuenkirchen. Hier, am vorläufigen Endpunkt des Kanals, südlich von Rheine, zwischen Mesum und Burgsteinfurt, entstand Clemenshafen.

Das erste Teilstück des Kanals wurde 1731 in Betrieb genommen. Unter dem Nachfolger von Clemens August, dem Fürstbischof Maximilian Friedrich von Königsegg-Rothenfels, wurde 1766 bis 1771 ein 6 km langes weiteres Stück bis Maxhafen zwischen Wettringen und Neuenkirchen fertiggestellt.

Der Kanal wurde von 1731 bis 1840 betrieben und war nie richtig rentabel. Solange der Kanal noch genutzt wurde trug er die Bezeichnung „Münsterscher Canal“. Erst nach seiner Stilllegung bürgerte sich der Name „Max-Clemens-Kanal“ ein.

Das „Standardschiff“ war ein hölzerner Frachtkahn (Treckschute) von 3 m Breite und 16,5 m Länge mit einer Tragkraft von etwa 10 Tonnen. Dieser Kahn wurde von zwei Pferden getreidelt. Außerdem gab es ein Postschiff. Der Transport von Maxhafen nach Münster dauerte von morgens bis nachmittags.

In der Mitte des 19. Jahrhunderts konnte er sich nicht mehr gegen die Konkurrenz der mittlerweile besser ausgebauten Chausseen durchsetzen und wurde am 10. Februar 1840 aufgegeben. Das Ziel, den Max-Clemens-Kanal mit dem holländischen Wasserstraßennetz oder auch den Nordseehafen Emden zu verbinden, wurde auf dem Wasserweg nie erreicht. Der Antransport bzw. Weitertransport von bzw. nach Clemenshafen und später Maxhafen musste auf dem Landweg erfolgen. Dennoch stellte er für gut ein Jahrhundert eine so leistungsfähige Verkehrsverbindung dar, dass sich sogar das Umladen in den Endhäfen lohnte.

Heute ist der Kanal auf ganzer Länge von wenig befahrenen Straßen begleitet, die sich für Radtouren eignen. Der eigentliche Kanal ist oft nur noch als Mulde erkennbar. Seit einigen Jahren ist der ehemalige Kanal als „Technisches Bodendenkmal“ unter Schutz gestellt.