Ratsgeschlecht (Westfalen)

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Stadtgründung

Mit dem Schwerpunkt des 13. Jahrhunderts wurden in Westfalen, besonders im Fürstbistum Münster, auf landesherrlichen Gründen (Gründe eines Richthofes, Oberhofes) neue Städte mit unterschiedlichen Rechten gegründet. An deren Spitze wurde zunächst ein fürstbischöfliche Richter (Judex, als Bürgermeister oder Syndikus) oder Vogt gestellt, welcher jeweils von einer bestimmten Anzahl von Schöffen (scabini) unterstützt oder beraten wurde.

Grundherrschaft

Den größten Einfluß übten bei den Neugründungen der Städte die umliegenden Grundherrschaften oder Schulten landesherrliche Oberhöfe aus, welche auch in den umliegenden Markengründen mit entsprechenden Berechtigungen vertreten waren. Sie und altfreie Familien, Ritterbürtige und Ministeriale des Landesherren hatten in der Nähe der Hauptkirche des alten Kirchspiels aus Gründen der Bequemlichkeit von Alters her eigene Häuser und stellten dann auch die ersten freien Bürger dieser neuen Städte. Sie und ihre nachgeborenen Söhne sind danach häufig als Schöffen (scabini) in den ältesten Beurkundungen in der Region zumindest als Zeugen nachweisbar.

Mögliche Spurensuche

Frühe Nachweise dieser Schöffen in den neugegründeten Städtem sind u. a. auffindbar in:

Ratsgeschlecht

Die ersten städtischen Schöffen (scabini) (Zwölflinge in Haltern am See) und deren Nachkommen bildeten gegenüber den Gilden die zunächst in den Stadträten bestimmenden Ratsgeschlechter (familia consularis), wie in den großen Reichsstädten die Familien der Patrizier.

Grundlage: Magistratsverfasssung

Die Grundlage bildete die entweder von der Landesherrschaft gegebene oder selbst beschlossene lokale Magistratsverfasssung.

Literatur

  • Frenz, Barbara: Gleichheitsdenken in deutschen Städten des 12. bis 15. Jahrhunderts (Diss., Böhlau Verlag, 2000, ISBN 9783412110994