Ehekette

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Als Ehekette (bzw. Kettenehe oder Heiratskette oder allgemeiner Partnerkette) werden in der Familienforschung die Verbindungen von mehreren Personen über mehrere Ehen bzw. Partnerschaften bezeichnet. Das Ende einer Ehe kann dabei durch den Tod eines Ehepartners oder durch Scheidung eintreten. Bei Mehrfachheiraten einer Person wird aus der Ehekette ein Netz von miteinander verknüpften Eheketten.

Ein Beispiel für eine sehr einfache Kettenheirat: Die erste Ehe einer Ehekette endet durch Tod eines Ehepartners. Der überlebende Ehepartner heiratet erneut. Die Ehekette besteht hier aus zwei Ehen und drei Personen. Dies ist die kleinste Ehekette überhaupt, wenn man von dem Sonderfall absieht, dass zwei Personen nach einer Scheidung erneut heiraten. Wie man den Literaturangaben unten entnehmen kann, gibt es aber auch erheblich komplexere Eheketten. Einer der dort aufgeführten Artikel wurde mit KI ausgewertet und der Vorgang ist in einem GenWiki-Artikel beschrieben.

Während eine Ahnentafel oder eine Nachkommenliste Personen in der zeitlichen Dimension erfasst, also über mehrere Generationen hinweg, liegt die Darstellung von Eheketten in der dazu senkrechten Dimension. In einer Ehekette befinden sich nur Personen, die zur selben Generation in dieser Darstellung gehören, auch wenn sie ggf. nicht zur selben Zeit gelebt haben.

Ganz generell bietet sich zur Darstellung der Personen in einer Ehekette ein Zeitleisten-Diagramm an. Einige wenige Genealogieprogramme bieten eine explizite Darstellung von Partnerketten als Diagramm an. Im Programm webtrees etwa kann man in einem Erweiterungsmodul zu einer Person die Partnerketten selektieren und in einem weiteren Erweiterungsmodul dann visualisieren. Ein Beispiel sind die Partnerketten, die etwa von John F. Kennedy ausgehen (ganz unten im Diagramm dargestellt). Alle im Diagramm abgebildeten Personen sind miteinander über Heiraten bzw. Partnerschaften miteinander verbunden; als Besonderheit kommt hier vor, dass Stavros Spyros Niarchos insgesamt sechsmal verheiratet war, darunter zweimal mit der selben Frau (Eugenia Livanos).

Eheketten JFK.png

Literatur

  • 120jährige Ehekette / Wünsche, Hans; in Mitteldeutsche Familienkunde Bd 5, 1976-78, S. 109.
  • Ein Ehekuriosum um den Frankfurter Prädikanten Christian Egenolff und den Goethe-Ahnen Ulrich Harpff / Merling, Heinz; in Rhein-Mainische Sippen 7, 1943, S. 45-49.
  • Ein genealogisches Kuriosum / Janßen, Georg; in ZZNF 9, 1927, S. 77-80.
  • Eine Ehe-Staffel mit fünf Personen / Hesekiel, Walter; in: Lübecker Beiträge zur Familien- und Wappenkunde 37, 1995, S. 165-166.
  • Eine Ehekette aus der Krummhörn / Harten, Werner; in Quellen und Forschungen zur ostfriesischen Familien- und Wappenkunde 18, 1969, S. 105-107.
  • Eine Ehekette über fast 135 Jahre / Wilhelm, Hans-Erich; in ZNF 71, 1996, S. 173-174.
  • Eine Ehekette von 9 Personen und 120-jähriger Dauer / Dohna-Waldburg, Eberhard Burggraf zu; in Altpreußische Geschlechterkunde 2, 1928, S. 92.
  • Eine hannoversche Ehekette / Zimmermann, Helmut; in Norddeutsche Familienkunde 12, 1963, S. 220.
  • Eine Kette von 11 Ehen / Schultheß, Konrad; in Der Schweizer Familienforscher, 1959, Jahrgang 26, S. 24.
  • Eine Kette von 40 Ehen / Bonnet, Rudolf; in Familie und Volk 7, 1958, S. 180-184.
  • Eine Kettenehe aus der Probstei / Finke, Günter; in ZNF 42, 1967, S. 20-21.
  • Eine nachweislich 11 Ehen umfassende Kettenehe / Macco, Hermann Friedrich; in Der Deutsche Herold 42, 1911, S. 124.
  • Eine Osthofener Kettenehe / Armknecht, Karl-Heinz; in Pfälzische Familien- und Wappenkunde Bd 5, 1964-66, S. 84-85.
  • Eine sächsische Kettenehe / Gäbler, Johannes; in Mitteldeutsche Familienkunde Bd 7, 1982-84, S. 123.
  • Kettenheiraten in Wien 1665-1724 / Geyer, Rudolf; in Adler Bd 7, 1965-67, S. 143.