Hilligendorfer Mark

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Hierarchie Regional > Bundesrepublik Deutschland > Nordrhein-Westfalen > Regierungsbezirk Münster > Kreis Recklinghausen > Haltern am See > Hilligendorfer Mark

Lage der Hilligendörper Mark, westlich der Leversumer Mark, in der Preußischen Landesaufnahme 1842 (Urkarte)

Hilligendorfer Mark

In einem Güterverzeichnis aus dem 14. Jahrhundert des Domkapitels zu Münster wird angeführt:

  • <1312 "Pensio Wydelinch: 2 sol. ton Overhus; Hillendorpe, servilis in par. Halteren."
    • Die Burg Wedelinch alias Schonebeck Kspl. Roxel wurde 1398 vom Domkapitel erworben, dazu gehörte damals wohl das "Overhus".
  • 1412 "Wedelinch officium (Amtshaus)": 8 sol. Dykedorpe; Overhus
  • >1412 "Wedelinch pisces (Haus Visbeck)": 4 sol. Overhus prope Halteren,; colunt opidani in Halteren.

Das Gut Overhues geht später in den Besitz der Stadt Haltern über. Im Gräflich Westerholtschen Archiv (Nr.158) betr. Haus Sythen wird 1405 nämlich nur noch der "Manenschynshove" im Kirchspiel Haltern in der Bauerschaft "Hilgendorpe" erwähnt.

  • 17.03.1405 Vor Johann Muleken, Richter zu Dülmen, verkauft Hermann Droste dem Johan Besten sein Erbe Grymenhennenhove, glg. im Kspl. Haltern und der Bschft. Uphusen und das Erbe Manenschynshove im Kspl. Haltern und der Bschft. Hilgenthorpe.
  • 11.4.1422 Richter Bürgermeister und Rat der Stadt Haltern mit Namen Joh. Dykmann , Rotger Huek, Johann van Drudinch, Johann Paupeken, Johann de Smet, Hermann van Ölde, Bernd Landfrede und Johann van Holtwick bekunden, dass Johann und Maas de Becker den Zehnten im Kirchspiel Haltern aus allen Gütern der Äbtissin von Essen, ihres Kapittels und der Probstei Gut Werden .... Gerd Gerddynges Hove, Salemanshove... das sie von Johann Werence - gewesener Amtmann und Vogt - gekauft und schon länger als 50 Jahre im Besitz haben. Dies war wohl der "Manenschynshove" in der Bauerschaft "Hilgendorpe".

So wird denn auch im Willkommregister von 1498 die "Burscapium ten Hilligendorp" noch angeführt, allerdings ausschlielich mit einem Anwesen, nämlich dem Hof des Lambert to Gerdink mit 4 Kommunikanten. Im Verzeichnis von 1499 wir diesr Hof als in "Ouerae" (Overrath) liegend bezeichnet. Dies stimmt mit der Lagebeschreibung der Markengrenzen überein. Bei dem "Manenschynshove" dürfte es sich demnach um das Gut "Overhues" des Aufsitzers Lambert Gerding (1498) handeln.

Dieser Hof war im Besitz des Hauses Emte. Goswin von Raisfeld zu Emte, Droste des Amtes Dülmen und Godesta von Billerbecke, Eheleute, verkaufen um 1590 den Bürgermeistern, Rat und Gemeinheit der Stadt Haltern ihre Güter, unter anderem alle Gerechtigkeit an dem Hinßenhove im Kspl. Haltern, Bschft. Averrahe oder Overhauß. Gleichzeitig verzichten Sie auf jeden Eigentumsanspruch, als sich "zu rechte und gebrauch dieses Stifts Münster rigt und gebuirt".

Schafdrift

Herman Kettler, Herr zur Assen und Syten ließ zur Errichtung einer Schafdrift in der Hilligendorfer Mark auf einen Kamp an der der Stockwiese, in der Zeit von St. Catharina (25.11.) 1598 bis folgenden Ostern 1599 einen von zehn Schafställen zimmern, dieser war auf steinernen Füßen gesetzt und mit Dachpfannen gedeckt. Der Schafstall wurde aber bis 1646 niemals von einem Schäfer genutzt, sonder der Stall stand immer an beiden Enden ohne Türen offen und sei hernach von allein niedergefallen.

Grenzverlauf

Am 15.10.1646 verlief die Grenze der Hilligendörper Mark vom hiesigen Lehmmersch, längs der Stockwiese und der Ipschen oder Soseken, bis auf die "Leversumer Mark" (!), dort wo die Marksteine stehen, durch den Borkenberg, auf die Stever und dem Overhaus, und wiederum auf den Lehmmersch zu.

Weg am Linnert mit Brücken

0509.1653 Ein gerader Weg führte von Sythen nach Dülmen über die Horstheyde am Linnert vorbei unnd obehalb der Muhle über die Epsche oder Söseke an der Stockwiesche mit der Überquerung von drei Brücken.

Hagensdorf oder Hilligendorf

  • 1769 führte eine Landstraße von Olfen durch Hullern, "Hagensdorff" nach Haltern, und vereinigt sich daselbst mit den Wegen nach Dorsten und Wesel.

Lehmmersch am Ziegelofen

Westlich vom Lehmmersch lag der städtische Ziegelofen in der Galgenheide (Karte von le Coq 1805). Er ist belegt ab 06.09.1640 in den Schierle Protokollen (in der Stadtbücherei einsehbar). Es scheint so, als wären Ziegelofen und zugehörige Lehmgruben zeitweilig verpachtet gewesen oder von einem städtischen Ziegelmeister betrieben worden. Die städtischen Bediensteten und die Pächter wurden jedenfalls im Rahmen der großen Versammlung des ehrbaren Rates vereidigt, so jedenfalls am 08.11.1657.

Die Tonerde für den städtischen Ziegelofen wurde gewonnen auf dem Brinckhoffs- oder Mühlenkämpchen, „die Wort“ genannt, bei der Mühle am Lehmmersch. Hier wurde „Pannen- und Ziegelerde“ gegraben, so die gesiegelte Beurkundung mit Rotger Brinckhoff vom 06.09.1593. Das notwendige Wasser der des Mühlenbachs war dabei.

Stadtmühle am Lehmmersch

05.12.1536 Bürgermeister, Rat und gantze gemeynheit der Stadt Haltern verkaufen dem Johan Norbert eine jährliche Rente von 3 rhein. Goldgulden für 50 Goldgulden. Fällig ist diese Rente auf Andree apostoli aus der mollen tho Wyrsem (Westrum = Westrup - westlich von Antrup zu Overrath), zysen, upkomme und verfalle der Stadt Haltern; ablösbar ist die Rente ebenfalls auf Andree apostoli bzw. 8 Tage vor oder nachher mit 50 Goldgulden. Diese 3 Goldgulden verwenden sie tho der schattynge der vuyr steden tho behoeff unsers gnedigen hern.

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