Am Waldrand in Platjenwerbe

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Da in den Adreßbüchern von 1965 und 1969 nicht ersichtlich ist, wer der Eigentümer des Hauses ist, werden alle Personen alphabetisch aufgeführt.

Die Daten zu dem Jahr 1998 entstammen dem Telephonbuch. Hier kann es sein, daß die Person, die dort eingetragen ist, schon verstorben ist, aber der Anschluß nicht umgemeldet wurde. Die Erfassung des Jahres 1998 ist noch nicht abgeschlossen.

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Haus Nr.2 (Stromberger)

  • 1965: Stromberger, Erwin, Soldat
  • 1969: Stromberger, Erwin, Soldat
  • 2011: Ridder, Detlef: Familienanzeige


Haus Nr.2a (Bidrowski)

  • 1965: Bidrowski, Hans, Arbeiter
  • 1969: Bidrowski, Hans, Arbeiter
  • 1998: Bidrowski, Hans


Haus Nr.3 (Edel)

Datei:Edel 1995-11-13 Bundesverdienstkreuz.pdf


Kurt Edel, * 7. April 1919 in Hastedt, † 12. Juni 2015 Bremen-Blumenthal/Platjenwerbe

Kurt Edel wurde am 7. April 1919 als zweiter Sohn und letztes Kind des Postschaffners Friedrich Edel und seiner Ehefrau Ella, geb. Dude, in Bremen-Hastedt in der Osnabrücker Straße geboren, wo er auch aufgewachsen und 4 Jahre zur Volksschule gegangen ist. Von 1929 bis 1936 besuchte er die Oberrealschule an der Dechanatstraße und absolvierte anschließend eine Ausbildung zum Im- und Exportkaufmann im Wollhandel bei der Firma Schmidt & Luhmann in der Klosterstraße in Bremen.

Im Alter von 20 Jahren, wurde er zum halbjährigen Pflicht-Arbeitsdienst herangezogen und musste in Husbäke bei Edewecht im Ammerland Gräben ausheben. Durch den Ausbruch des Krieges verlängerte sich die Zeit und er wurde in Upjever und Leck in Schleswig-Holstein eingesetzt.

Wenig später erfolgte ein Einsatz als Pionier in Frankreich am Aisne-Oise-Kanal und als Gefreiter in Russland von Welikije Luki bis nach Kalinin an der Wolga. Im Frühjahr 1943 wurde die Division nach Orel verladen und am Silvestertag 1943 trat er in Rogatschew auf eine versteckte Fußmine, die ihm den linken Fuß zerfetzte, so dass er amputiert werden musste. Im Lazarett in Deutschland wurde Kurt Edel dann zum Feldwebel befördert.

Als Bremen in Schutt und Asche lag und die Besatzungsmächte alle Mitglieder der NSDAP aus dem Schuldienst jagten, waren Lehrer Mangelware. Kurt Edel folgte dem Rat seines alten Lehrers Paul Klapproth und machte eine Schnellausbildung als Pädagoge. Dann übernimmt er am 1. Januar 1947 an der Schule Stader Straße die Klasse 1b und verbleibt dort 13 Jahre. Zu seinem 95. Geburtstag im April 2014, kamen neunzehn ehemalige Schüler dieser ersten Klasse zum Gratulieren nach Platjenwerbe. Ein Pauker der alten Schule war Kurt Edel nicht. Eher einer, der für seine Klassenkinder viel Verständnis aufbrachte. Der immer ein Faible für die schönen Künste wie Musik und Theaterspiel hatte, aber dennoch Wert auf Disziplin legte. Und waren einmal die Schüler unaufmerksam, so konnte er gezielt seinen Schlüsselbund auf Pennäler-Tische werfen. Und er praktizierte das, was an der Stader Straße ursprünglich geplant war: Die Bildungsstätte sollte in eine sogenannte Jenaplan-Schule umgewandelt werden, mit jahrgangsübergreifenden Lerngruppen statt Klassen und mit der Verabschiedung vom Prinzip Drill und Gehorsam. Doch daraus wurde nichts. Die Stader Straße wurde eine A-Zweig-Schule, kurz: eine Volksschule mit den Klassen eins bis sechs. Doch Pädagogen wie Kurt Edel bauten Ideen aus der bildungspolitischen Reformbewegung in den Unterricht ein, zum Beispiel die Ganzwort-Methode, nach der seine Schüler das Lesen und Schreiben erlernten.

Nach dem Erwerb eines Eigenheims zog die Familie nach Bremen-Lesum in die Straße Am Heisterbusch und er wechselte 1960 von der Schule an der Stader Straße zur Schule Am Flintacker in Bremen-Aumund, 1966 wurde er zur Gerhard-Rohlfs-Oberschule in der Kerschensteiner Straße als Musiklehrer angefordert und später als Hauptschullehrer.

Im Jahr 1969 zog die Familie nach Platjenwerbe, in das neu erbaute Haus Am Waldrand 3. Das Grundstück befand sich auf dem Gelände von „Kin Ching“, einem Sommersitz des Bankiers Jantzen aus Bremen. Noch heute befinden sich im Garten von Kurt Edel zwei große Findlinge, die sich einst in einem Teich dieser Villa befanden, auf dem heute das Haus steht.

Am 13. November 1995 überreichte ihm der Oberkreisdirektor Hans-Dieter von Friedrichs den „Verdienstorden der Bundesrepublik“, das Bundesverdienstkreuz am Bande, verliehen von Bundespräsident Roman Herzog. Edel wurde für seinen – schon frühen – unermüdlichen Einsatz und sein Engagement für die Allgemeinheit geehrt: Über 50 Jahre war Kurt Edel im musikalischen Bereich aktiv, das begann schon in der Jugendarbeit und noch 1995 war er als Sänger und Dirigent aktiv. Er war Leiter der Turnerjugend in Hastedt, Gründer der „Borchshöher Musikanten“, sowie langjähriger Dirigent bei dem Männergesangverein „Echo Burg von 1891 e. V.“ und dem Frauenchor Platjenwerbe, Sangesbruder und Ehrenmitglied bei der Chorgemeinschaft Aumund-Vegesack und langjähriger Kreischorleiter des KreisChorVerbandes Bremen. Neben der Musik war die Heimatpflege ein besonderes Anliegen. Er gehörte nach der Gebietsreform zu den Gründern des Heimatvereins in Platjenwerbe, setzte sich vehement für die Pflege des Ortsbildes und der niederdeutschen Sprache ein und war ein ständiger Verfechter des heimatbezogenen Brauchtums. Der „Bürgerbus“ wurde von ihm initiiert und auch für den Erhalt des Platjenwerber Dorfgemeinschaftshauses setzte er sich vehement ein.

Am 12. Juli 2012 verstarb seine Ehefrau Margarete, geb. Franz (* 4. Mai 1920), die er kennenlernte als beide 15 Jahre alt waren. Mit ihr war er 45 Jahre verheiratet. Sie hatten vier Kinder. Und am 21. Juni 2015 verstarb auch Kurt Edel während eines Krankenhausaufenthaltes im Alter von 96 Jahren.

Haus Nr.4 (Kahlert, Binhammer, Schmidt)

  • 1965: Binhammer, Johannes, Arbeiter, Schmidt, Günter, Handelsvertreter
  • 1969: Schmidt, Günter-G., Handelsvertreter


Haus Nr.5 (Eickhorst)


Haus Nr.6 (Binhammer)


Haus Nr.8 (Haarde)

  • 1965: Haarde, Karl Heinz, Dachdecker
  • 1969: Haarde, Karl-Heinz, Dachdecker
  • 1998: Haarde, Heinz
  • 2001: Haarde, Heinz: Familienanzeige und Grabstein auf dem Lesumer Friedhof





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